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Pressemitteilung – 4. September 2023

Ungeborene Kinder vor Alkoholschäden schützen

Die Gefahr von Alkoholkonsum in der Schwangerschaft wird oftmals noch immer deutlich unterschätzt. Das Leben von Kindern, die alkoholgeschädigt auf die Welt kommen, ist in vielen Bereichen massiv belastet. Um auf die fetale Alkoholspektrum-Störung (FASD) aufmerksam zu machen, gibt es seit 1999 den FASD-Weltaktionstag. Jährlich am 9. September, dem Tag des alkoholgeschädigten Kindes, wird auf die Gefahr hingewiesen.

Prävention und Aufklärung können die hohe Zahle der FASD-Betroffenen senken. Deshalb haben sich Vertreter der Anonymen Drogenberatung Delmenhorst und Trialog Weser-Ems der Arbeiterwohlfahrt sowie des Caritasverbandes Delmenhorst, des Diakonischen Werks Delmenhorst/Oldenburg-Land und der Koordinierungsstelle Kinderschutz der Stadt Delmenhorst zusammengeschlossen. Vom 15. bis 19. April 2024 veranstalten die Kooperationspartner eine Präventionswoche, in der die interaktive Wanderausstellung „Zero!“ in der Delmenhorster Markthalle zu sehen ist.

Die FASD ist die häufigste nicht genetisch bedingte, körperliche, geistige und seelische Behinderung bei Neugeborenen. Symptome können unter anderem Gedächtnisverlust, Konzentrationsstörungen, erhöhtes Krebsrisiko, Herzmuskelentzündungen und chronische Schmerzen sein. Nach Schätzungen des Bundesgesundheitsministeriums werden in Deutschland jährlich etwa 10.000 Säuglinge mit alkoholbedingten Schädigungen geboren. Diese Schäden sind nicht rückgängig zu machen.

Bereits ein Glas Alkohol während der Schwangerschaft kann zu einer lebenslangen Schädigung des noch ungeborenen Kindes führen. Deswegen gilt der Leitsatz vom FASD-Netzwerk Nordbayern: „Wenn schwanger, dann Zero!“ Der nordbayerische Verein klärt seit mehr als zehn Jahren über das Thema auf – und hat in Kooperation mit der Jugendkunstschule Erlangen die vom Bundesgesundheitsministerium finanziell unterstützte Ausstellung „Zero!“ entwickelt.

Die Ausstellung informiert über die gravierenden Auswirkungen von Alkoholkonsum in der Schwangerschaft. Im Zentrum steht ein begehbares Kuppelzelt, das symbolisch die Gebärmutter darstellt. Darin werden die 40 Schwangerschaftswochen aus der Perspektive des Embryos erlebbar: fühlen, hören, sehen.

Auf einem Touchscreen begegnen die Besucherinnen und Besucher zahlreichen Situationen, die sich mit den Themen Schwangerschaft und Alkohol aus Sicht der werdenden Mutter beschäftigen. An einer weiteren Außenstation kommen FASD-Betroffene zu Wort. Sie berichten aus ihrem Alltag und geben authentische Einblicke in das Leben mit FASD.

Der Eintritt zur Ausstellung ist kostenfrei. Weitere Informationen zu den Öffnungszeiten, Anmeldemöglichkeiten für Gruppen wie Schulklassen und zu den Vorträgen folgen Anfang 2024.


Nr. 296|23 – tif

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