Sprungmarken

Pressemitteilung – 24. August 2023

Kampagne gegen K.-o.-Tropfen

Mit einer Sensibilisierungskampagne weist die Stadt Delmenhorst auf die Gefahren von K.-o.-Tropfen hin und schärft das Bewusstsein der Menschen für dieses Risiko. „Obwohl sich die Berichte über den Einsatz von K.-o.-Tropfen mehren, scheint für viele Menschen diese Gefahr weit entfernt zu sein. Hier gilt es anzuknüpfen und aufzuklären, um den Täterinnen und Tätern keine Chance zu lassen“, sagt Darja Petrosjan. Die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt koordiniert die Kampagne.

K.-o.-Tropfen sind meist geruchs- und geschmacklos – und deshalb so gefährlich. Sie werden oft eingesetzt, um anschließend Straftaten zu begehen. Ziele können Eigentums- und Raubdelikte sein, aber auch Sexualstraftaten.

Die Polizeiinspektion Delmenhorst/Oldenburg-Land/Wesermarsch weist darauf hin, dass durch die Verabreichung von K.-o.-Tropfen verschiedene Straftatbestände wie gefährliche Körperverletzung, Freiheitsberaubung, Sexualdelikte oder Verstöße gegen das Betäubungsmittel- oder Arzneigesetz erfüllt sein können. Viele Mittel ließen sich nur in einer kurzen Zeitspanne nach Verabreichung nachweisen, weshalb schnelles Handeln wichtig sei, so die Polizeiinspektion. „Scham oder Angst sollten nicht davon abhalten, die Polizei einzuschalten. Nur durch schnelles Handeln lassen sich Täterinnen und Täter überführen und weitere Taten verhindern“, sagt Polizeihauptkommissar Sebastian Nitsch.

Anzeichen dafür, dass K.-o.-Mitteln verabreicht wurden, machen sich beim Opfer etwa durch eine anfängliche Euphorie, plötzlichen Schwindel und Übelkeit, Wahrnehmungsschwierigkeiten, Bewusstseinstrübung, Dämmerzustand, Gefühl von Willenlosigkeit, eingeschränkte Beweglichkeit (Regungslosigkeit) und Erinnerungslücken (Erinnerungsverlust) bemerkbar.

Wird nach Einnahme eines Getränks eine unerklärliche Zustandsveränderung bemerkt, sollte schnellstmöglich Hilfe bei einer Vertrauensperson gesucht werden. Betroffene sollten sofort das Personal vor Ort ansprechen und einen Rettungswagen oder die Polizei rufen.

„Bei allen Verhaltenshinweisen ist es mir wichtig zu betonen, dass Betroffene von K.-o.-Mitteln nie die Schuld daran tragen, was ihnen widerfahren ist. Die Verantwortung liegt hier ganz bei den Täterinnen oder Tätern – dies können sowohl Fremde als auch Menschen aus dem eigenen Umfeld sein“, sagt Petrosjan.

Getränke sollten nie unbeobachtet gelassen und offene Getränke nicht angenommen werden. Begleitpersonen können entscheidende Hilfe leisten – das Aufpassen aufeinander ist somit wichtig.

„Ich freue mich ganz besonders, dass uns der Schaustellerverein Delmenhorst bei der Kampagne unterstützt und unsere Materialien beim anstehenden Kramermarkt platziert. Auch die Unterstützung unserer Oberbürgermeisterin und der Fachbereichsleiterin Sina Dittelbach zeigt, wie wichtig dieses Thema für uns als Stadt ist“, sagt die Gleichstellungsbeauftragte.

Neben Plakaten und Postkarten werden Bier- und Flaschendeckel aus Silikon beim Kramermarkt im September verteilt. Die Utensilien dienen der Prävention von K.-o.-Mitteln. Unterstützt und gefördert wird die Kampagne von dem Projekt „Gleichstellung sichtbar machen – CEDAW in Niedersachsen“ des Niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung.


Nr. 285|23 – Gleichstellungsstelle der Stadt Delmenhorst

Wir verwenden auf delmenhorst.de ausschließlich funktionale Cookies. Weitere Informationen finden Sie hier.