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Pressemitteilung – 26. Juni 2023

Eichenprozessionsspinner erreicht Delmenhorst

Der Eichenprozessionsspinner (EPS), der sich in Niedersachsen aufgrund steigender Temperaturen und zunehmender Trockenheit bereits in vielen Regionen ausgebreitet hat, ist nun auch in der Stadt Delmenhorst angekommen. Im Bereich der Burginsel, der Delmetal-Kaserne in Adelheide und am Wischenweg sowie an der Liebigstraße wurde der EPS festgestellt. Die untere Naturschutzbehörde rät den Bürgerinnen und Bürgern daher zu besonderer Aufmerksamkeit und erhöhter Vorsicht.

Der EPS kann gesundheitsgefährdend für Mensch und Tier sein. In den betroffenen Bereichen hat der Baubetrieb der Stadt Delmenhorst umgehend Warnschilder mit dem Hinweis „Achtung Eichenprozessionsspinner – Allergiegefahr!“ aufgestellt.

Der EPS ist eine heimische Schmetterlingsart, der seine Eier bevorzugt auf Eichen ablegt. Im Mai schlüpfen die Jungraupen, welche bis zur Verpuppung fünf bis sechs Stadien durchlaufen. Im Spätsommer schlüpfen die Nachtfalter, welche wiederum in einem Umkreis von zwei Kilometern ihre Eier ablegen. Die Raupen des EPS ernähren sich von den Blättern der Bäume. Sobald die Raupen Brennhaare besitzen, können diese allergische Reaktionen hervorrufen. EPS können leicht mit der Gespinstmotte verwechselt werden, die gänzlich ungefährlich ist. Daher sollte bei einem Verdacht Ruhe bewahrt und die Tiere sowie deren Nester nicht angefasst werden.

Fundorte des Eichenprozessionsspinners

Die Haare des EPS besitzen ein Nesselgift (Thaumetopoein). Sobald ein Mensch oder ein Tier mit den Brennhaaren in Kontakt kommt, kann dies zu einer allergischen Reaktion wie Hautausschlag, Bindehautentzündung, Atemwegsreizung (Husten), Schwindelgefühl, Übelkeit oder Fieber führen. Die Brennhaare der Raupe brechen leicht ab und können sich durch günstige Witterungsbedingungen, insbesondere bei Trockenheit und Wind, verteilen. Im schlimmsten Fall kann sich ein allergischer Schock entwickeln.

Um allergische Reaktionen zu vermeiden, sollten sich die Bürgerinnen und Bürger von den betroffenen Gebieten fernhalten und die Haut durch angemessene Bekleidung (lange Kleidung) schützen. Sollte es dennoch zu einem Kontakt mit den Brennhaaren kommen, sind ein Duschbad oder eine Augenspülung und ein sofortiger Kleidungswechsel anzuraten. Die getragene Kleidung sollte separiert und bei mindestens 60 Grad Celsius gereinigt werden. Darüber hinaus sollten Betroffene einen Arzt kontaktieren.

Für die Bekämpfung eines befallenen Grundstücks ist der jeweilige Grundstückseigentümer zuständig. Die Bekämpfung sollte ausschließlich eine Fachfirma übernehmen, die auf die Schädlingsbekämpfung mit mechanischer Entfernung spezialisiert ist.

Wer meint, den EPS im Stadtgebiet gesehen zu haben, kann eine E-Mail an naturschutzdelmenhorstde schicken – gern mit Fotos.


Nr. 210|23 – fel

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