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Pressemitteilung – 16. Februar 2023

Konzert: Der lange Weg der Emanzipation

Anlässlich des Internationalen Frauentags laden die Gleichstellungsstelle der Stadt Delmenhorst und Vertreterinnen der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen zu einer Veranstaltung ein. Die Mezzosopranistin Stefanie Golisch präsentiert am Sonnabend, 4. März, in der Markthalle ihr Programm „Der lange Weg der Emanzipation – umrahmt von Liedern für, von und über Frauen“. Bei einem Empfang gibt es ab 18 Uhr die Möglichkeit, bei kalten Getränken miteinander ins Gespräch zu kommen und neue Kontakte zu knüpfen. Der Eintritt ist frei. Die Gleichstellungsstelle freut sich über eine Anmeldung, aber auch spontane Gäste sind herzlich willkommen.

Mit dem Konzert möchte Golisch dem Publikum den steinigen und langen Weg der Frauen im Kampf für ihre Rechte näherbringen. „Ich möchte mit diesem Programm durch Musik und Wort für die Gleichberechtigung kämpfen, die Rolle der Frau in der Gesellschaft beleuchten und stärken sowie der vielen vergessenen Frauen gedenken und ihnen die Anerkennung zuteilwerden lassen, die sie in ihrem Alltag oft nicht erfahren“, sagt die Künstlerin.

Seit mehr als 100 Jahren wird am 8. März der Internationale Frauentag gefeiert. Ein Tag, an dem zum einen die Leistungen und Errungenschaften von Frauen herausgehoben und zum anderen die Herausforderungen sowie die mangelnde Chancengleichheit der Frauen weltweit anerkannt werden.

Vor mehr als 100 Jahren gingen Frauen auf die Straße, um für das Frauenwahlrecht, mehr politische Teilhabe und gleiche Rechte auf dem Arbeitsmarkt zu kämpfen. „Viele Jahre später können wir in einigen Bereichen von einem sichtbaren Fortschritt sprechen, doch in anderen geschieht dieser nur sehr langsam, sodass geschlechtsbezogene Ungleichheiten längst nicht überwunden sind. Diese bestehen beispielsweise auf dem Arbeitsmarkt, im Erwerbsleben und auch im familiären Bereich“, sagt Darja Petrosjan, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Delmenhorst. „Frauen übernehmen weiterhin wesentlich mehr Sorgearbeit als Männer, womit nicht nur eine Reduzierung der Arbeitszeit, sondern auch des Einkommens einhergeht.“

Wird auf die Berufswahl von Frauen und Männern geblickt, so lassen sich auch hier einwirkende Rollenstereotype wiederfinden. Laut Petrosjan gibt es eine Segregation in Frauen- und Männerberufe, bei der eine Überrepräsentanz von Frauen im Dienstleistungssektor festgestellt werden kann. „Diese Berufe wurden während der Corona-Pandemie als ,systemrelevant‘ betitelt und damit ins Licht der Öffentlichkeit gerückt, jedoch spiegelt sich diese öffentliche Wertschätzung leider nicht in den Gehältern wider“, so die Gleichstellungsbeauftragte. Obwohl mehr Frauen als Männer eine Hochschule absolvieren, sind sie in Führungspositionen unterrepräsentiert.

Petrosjan sagt: „Die Aussage, Frauen würden Führungspositionen nicht besetzen wollen, kann nicht mehr gelten und passt auch nicht in die Zeit. Es gilt vielmehr, die Ursachen zu hinterfragen sowie die hindernden und festgefahrenen Strukturen aufzubrechen und Arbeitsmodelle an die Lebenswirklichkeit von Mitarbeitenden anzupassen. Institutionelle Regelungen und Maßnahmen zur Vereinbarkeit für Frauen und Männer könnten so auf die Familien ausstrahlen und zum Beispiel bewirken, dass Männer mehr Sorgearbeit übernehmen.“

Folgen der genannten Ungleichheiten in der Sorgearbeit, im Erwerbsleben und auf dem Arbeitsmarkt sind, dass Frauen über das Leben hinweg weniger Geld verdienen, geringere Rentenansprüche haben und letztlich stärker von Altersarmut betroffen sind. Laut Bundesarbeitsministerium wird voraussichtlich jede dritte Frau mit einer Vollzeitstelle weniger als 1.000 Euro netto als Rente erhalten.

„Es ist somit weiterhin ein langer Weg bis zur Überwindung der Geschlechterungleichheit. Das Thema ist zwar ein ernstes, aber bei der Veranstaltung in der Markthalle soll auch das Vergnügen nicht zu kurz kommen“, sagt Petrosjan.

  • Termin:
    Sonnabend | 4. März 2023 | 18 Uhr
    Markthalle | Rathausplatz 2

Nr. 50|23 – Gleichstellungsstelle der Stadt Delmenhorst

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