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Pressemitteilung – 9. September 2022

Versetzte Kirchen sind Thema bei Stippvisite

Mit der fotografischen Serie „Mobile Churches“ ist Anton Roland Laub momentan in der Ausstellung „it takes time to build – and a second to wreck it“ in der Städtischen Galerie Delmenhorst vertreten. Am Donnerstag, 15. September, kommt er ab 18 Uhr zur Stippvisite ins Haus Coburg und stellt diese Arbeit in den Kontext anderer Werke.

Laubs Bilder dokumentieren Kirchenbauten, die unter dem von 1965 bis 1989 in Rumänien regierenden neostalinistischen Diktator Ceaușescu aus dem Stadtbild von Bukarest gelöscht werden sollten. In den 1980er Jahren wendete Ceaușescu sein Programm der „Systematisierung“ auf die rumänische Hauptstadt an: Ein Drittel des historischen Zentrums wurde dem Erdboden gleichgemacht, um imposante Gebäude zu errichten und breite Alleen zu Ehren des Regimes zu ziehen.

Trotz besonderer Verbissenheit im Umgang mit Sakralbauten blieben sieben Kirchen verschont, wobei ihnen eine ebenso außergewöhnliche wie absurde Behandlung widerfuhr: Sie wurden auf Schienen gehoben, versetzt und hinter Wohnblöcken versteckt, während andere Gebäude, darunter die Polnische Synagoge, von sozialistischen Plattenbauten umschlossen wurden.

Anton Roland Laub, geboren und aufgewachsen in Bukarest, lebt und arbeitet in Berlin. Er erhielt einen Master-Abschluss von der Kunsthochschule Berlin Weißensee in der Klasse von Alice Creischer und Andreas Siekmann. Zuvor absolvierte er sein Studium an der Neuen Schule für Fotografie, Berlin, und der Medien- und Kommunikationswissenschaften an der Universität Bukarest.

Die Teilnahmegebühr beträgt fünf Euro. Anmeldungen sind telefonisch unter der Nummer (04221) 14132 möglich.

  • Termin:
    Donnerstag | 15. September 2022 | 18 Uhr
    Städtische Galerie Delmenhorst | Fischstraße 30

Nr. 305|22 – Städtische Galerie Delmenhorst 

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