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Pressemitteilung - 23. Juli 2019

Keine Fische aus der Ochtum essen

Die Stadt warnt davor, Fische aus der Ochtum unterhalb des Bremer Flughafens zu essen. Grundlage ist eine entsprechende Verzehrempfehlung des Niedersächsischen Verbraucherschutzministeriums als Konsequenz von Untersuchungen an Fischen aus den niedersächsischen Abschnitten des Flusses. Demnach ist das Fleisch der Tiere stark mit Perfluoroctansulfonsäure (PFOS) belastet. Die chemische Verbindung gilt als gesundheitsschädlich.

Im Frühjahr war bekannt geworden, dass Fische in den bremischen Abschnitten der Ochtum mit Perfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS) belastet sind. Daraufhin untersuchte das Institut für Fische und Fischereierzeugnisses (IFF) des Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) in Cuxhaven im Auftrag des Niedersächsischen Verbraucherschutzministeriums insgesamt 146 Fische aus mehreren Abschnitten der Ochtum auf verschiedene PFAS-Substanzen.

Mittlerweile liegen erste Ergebnisse für PFOS vor. Die Substanz war in allen Proben nachweisbar. Dabei waren große Unterschiede zwischen den Fangstellen und den Fischarten – Aal, Rotauge, Flussbarsch und Brasse – festzustellen. Im Durchschnitt enthielt ein Kilogramm Muskelfleisch 11,22 Mikrogramm PFOS. Besonders hoch waren die Werte bei Proben aus der Nähe zur Grollander Ochtum, sie betrugen durchschnittlich 57,18 Mikrogramm pro Kilogramm Fleisch.

Für PFOS gibt es bislang keinen Grenzwert. Basierend auf Referenzwerten der Europäischen Lebensmittelsicherheitsbehörde (EFSA) sind jedoch nach Angaben des Niedersächsischen Verbraucherschutzministeriums bereits mehr als 0,36 Nanogramm der Substanz pro Kilogramm Muskelfleisch als bedenklich anzusehen.

Da die in den Ochtum-Fischen nachgewiesen PFOS-Gehalte diesen Orientierungswert um ein Vielfaches überschreiten, rät das Fachministerium, bis auf Weiteres auf den Verzehr von Fischen aus dem betroffenen Bereich zu verzichten. Die Verzehrempfehlung sowie Vorabergebnisse der Untersuchung sind im Internet auf der Seite des Ministeriums www.ml.niedersachsen.de nachzulesen.

PFOS wird in der Umwelt nur sehr langsam abgebaut. Zudem reichert sich die Substanz im Organismus an. Als Quelle der Verunreinigung der Ochtum wird Löschschaum vermutet, der früher auf dem Gelände des Bremer Flughafens verwendet wurde.


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