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Pressemitteilung - 6. August 2015

Herausforderung für Jugendarbeit und Pädagogik

Warum schließen sich junge Menschen dem sogenannten Islamischen Staat (IS) im Irak und Syrien an? Wie machen Salafisten auf sich aufmerksam? Worin besteht die Gefährdung? Was können Pädagogik und Jugendarbeit tun?

Mit diesen und anderen Fragen hat sich kürzlich der Vortrag und die anschließende Gesprächsrunde „Jihad is beautiful“ von Claudia Dantschke vom Zentrum Demokratische Kultur, Beratungsstelle Hayat, in Berlin beschäftigt. Zur Veranstaltung zu diesem aktuellen Thema hatte der Kriminalpräventive Rat der Stadt Delmenhorst (KPR) in Kooperation mit der Polizei Delmenhorst die Verantwortlichen in der Jugendarbeit aus den Bereichen Schule und Freizeit ins Rathaus eingeladen.

Dantschke arbeitet in der Betreuung von Angehörigen Jugendlicher, die sich radikalisiert haben, vor einer Ausreise zur Unterstützung des IS stehen oder zurückgekehrt sind. Sie trug aktuell und anschaulich vor, wie die Radikalisierung von Jugendlichen jede Familie treffen kann, unabhängig von der Religionszugehörigkeit oder Rolle in der Gesellschaft. Eltern und Verantwortliche im Umgang mit jungen Menschen seien aufgefordert, sehr wachsam zu sein.

Wenn sich Betroffene Fragen stellen müssen wie „Ich habe den Eindruck, dass mein Kind, Freund oder meine Schülerin zunehmend radikale Ansichten vertritt – wann muss ich mir Sorgen machen?“, „Woran erkenne ich, dass er oder sie auf eine Radikalisierung zusteuert oder einer islamistischen Gruppe angehört?“ oder „Warum zieht sich mein Kind auffällig zurück – ist es nur Teil einer ganz normalen Entwicklung?“ steht am Ende solch einer Kette von Anzeichen und Fragen nicht selten eine unvorhersehbare und nicht angekündigte Ausreise eines jungen Menschen zur Unterstützung des IS. Auch Kinder sind davon schon betroffen, wie jüngste Fälle zeigen.

Hilfestellung bei derartigen Sorgen und Fragen erhalten Eltern und andere Betroffene in Niedersachsen seit einigen Monaten bei der Beratungsstelle zur Prävention neo-salafistischer Radikalisierung „BeRATen“ unter Telefon (0511) 70052040 oder im Internet unter www.beraten-niedersachsen.de.

Daneben steht bundesweit die Organisation Hayat im Internet unter www.hayat-deutschland.de zur Verfügung. Als Ansprechpartner fungiert außerdem das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge unter Telefon (0911) 9434343 oder beratungbamf.bundde.


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