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Pressemitteilung - 3. September 2014

Städtische Galerie Delmenhorst wird zur Skulptur

Am Freitag, 19. September, 19 Uhr, präsentiert die Städtische Galerie Delmenhorst die Außeninstallation „Wand“ von Jan Köchermann. Die Installation wird das gesamte Gebäude-Ensemble einfassen und damit die Besucherinnen und Besucher zum Perspektivenwechsel, zu Beobachtungen aus der Ferne und Nähe, zu Umrundungen und Inspektionen, einladen.

Jan Köchermann, geboren 1967 in Lüdenscheid, beschäftigt sich seit 1996 mit dem skulpturalen Element Schacht. Noch während seines Studiums hat er in schwindelnder Höhe einen zehn Meter langen Schacht, den sogenannten Ur-Schacht, in das Dachgeschoss des Hauptgebäudes der Hochschule für Bildende Künste gebaut („Schacht 1“, 1996). Zu einem einprägsamen Bild wurde eine ähnliche Konstruktion 2002 im Hamburger Kaispeicher A. Auch hier führte ein langer Schacht vom Inneren der Architektur nach außen. Der Schacht endete als radikal gedachte partizipatorische Skulptur ungesichert acht Meter über der Elbe: Ein grandioses Passepartout für eine bislang ungesehene Hamburg-Vedute, eine Raumerfahrung, die konkret und im übertragenen Sinne die Schwelle zwischen Kunst und Leben thematisierte. In der Praxis stellte sich die Frage: Wie weit gehen für die Kunst?

In den vergangenen Jahren hat Köchermann diverse temporäre Installationen und Projekte in renommierten Institutionen und nicht zuletzt im öffentlichen Raum realisiert. Dabei ist die Verhinderung von Architektur ein immer wiederkehrendes Thema in seinem Werk. Mit dem Projekt „Wand“ entzieht er die Städtische Galerie Delmenhorst temporär ihrem Publikum. Villa und Remise werden zu einer Gesamtinstallation, die unsere Vorstellungen von Sockel, Skulptur, Ort und Architektur verschiebt. Öffnungszeiten im klassischen Sinne eines Museumsbetriebs gibt es nicht. Und dennoch lohnt eine Werk-Umgehung: Ohne Fleiß kein Preis!

Die Installation „Wand“ lehrt ein flanierendes Publikum die Städtische Galerie Delmenhorst nachhaltig mit neuen Augen zu sehen. Sie ist zugleich ein starkes bildhauerisches Statement und eine Begehrensstruktur, die Fragen aufwirft: zur Architektur und Position vom Haus Coburg im Stadtbild wie zur Geschichte und Zukunft des Hauses innerhalb der Debatte um die Bedeutung von Gegenwartskunst.

Für den Zeitraum der Außeninstallation sind das Team der Städtischen Galerie Delmenhorst, die Kunstinitiative Copartikel, Mitglieder des Freundeskreises Haus Coburg und Studierende der Universität Bremen mit einem eigens entwickelten und sehr bemerkenswerten „Kiosk“ als mobile Boten bei verschiedenen Institutionen in der Stadt Delmenhorst zu Gast. Beteiligt sind das Rathaus, die Markthalle, das Bürgerbüro, die Stadtbücherei, Delbus, das Jute-Center, das Gymnasium an der Willmsstraße und die Volksbank Delmenhorst Schierbrok.

Das Projekt wird von der Stiftung Niedersachsen, dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur, der Volksbank Delmenhorst Schierbrok sowie den Firmen Wehrhahn, Kuty Gerüstbau und Heinrich Büsing unterstützt.

  • Termin:
    Freitag, 19. September 2014, 19 Uhr,
    Städtische Galerie Delmenhorst, Fischstraße 30


Nr. 434/14 - Städtische Galerie Delmenhorst

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