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Pressemitteilung - 22. Mai 2014

Kriminalpräventiver Rat zeigt Theaterstück "Der Kick"

Am kommenden Montag, 26. Mai, bietet der Kriminalpräventive Rat (KPR) gemeinsam mit der Polizeiinspektion Delmenhorst/Oldenburg-Land/Wesermarsch das dokumentarische Theaterstück „Der Kick“ in der BBS II vier 11. Klassen des beruflichen Gymnasiums (rund 80 Schüler) sowie verschiedenen Berufsschulklassen (etwa 40 bis 60 Schüler) an.

Gestartet wurde das Projekt bereits 2012 als ein Baustein im Rahmen der mehrjährigen Aufklärungskampagne gegen die sogenannten „Wölfe im Schafspelz“.

Aufgeführt wird das Stück vom Schauspielkollektiv Lüneburg und ist in ein mehrstufiges Projekt eingebunden. Das Schauspiel „Der Kick“ analysiert begünstigende Faktoren für die Entstehung von Rechtsextremismus und verdeutlicht die Gefahr der Eigendynamik von Gewalt, wenn sie durch extremistische Ideologien gerechtfertigt wird.

Hintergrund des Theaterstücks ist der Mord am 16-jährigen Marinus Schöberl aus der Stadt Gerswalde, der am 12. Juli 2002 von drei Jugendlichen mit rechtsextremem Hintergrund in Potzlow gequält und ermordet wurde.

Obwohl Marinus Schöberl nicht in das ideologisch geprägte Feindbild passte, wurde er von dem rechtsextremen Bruderpaar Marcel (17) und Marco Schönfeld (23) sowie ihrem Bekannten Sebastian Fink (17) stundenlang auf grausame Art misshandelt und, nachdem sie ihn zum „Juden“ erklärten, in einer ehemaligen Schweinemästerei ermordet. Obwohl es Zeugen und Mitwisser gab, blieb die Tat monatelang unentdeckt.

Das Stück „Der Kick“ entstand nach der Tat aus Interviews und Recherchen, die der Dokumentarfilmer und Psychologe Andreas Veiel gemeinsam mit der Dramaturgin Gesine Schmidt monatelang mit den Tätern, prozessbeteiligten Angehörigen, Zeugen und Bewohnern des Ortes Potzlow geführt hat.

Der KPR untermauert mit diesem Schauspiel sein Programm gegen die sogenannten „Wölfe im Schafspelz“, denn die Rekonstruktion dieser unfassbaren Tat ermöglicht eine fundierte Diskussion über die Ursachen für die Entstehung von Gewalt, Fremdenfeindlichkeit und fehlender Zivilcourage. Im direkten Anschluss an die Aufführung erfolgt gemeinsam mit dem Schauspielkollektiv eine erste Nachbereitung des Dramas.

In den einzelnen Klassen gibt es Vor- und Nachbereitungseinheiten in der Schule sowie direkt in der Polizeiinspektion Delmenhorst/Oldenburg-Land/Wesermarsch.


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