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Jungvögel

Sie haben einen scheinbar hilflosen, kleinen Vogel oder einen verletzten Jungvogel gefunden? Hier erfahren Sie, was zu tun ist und was man besser lassen sollte.

Obwohl es zunächst den Anschein hat, sind junge Vögel in den meisten Fällen nicht tatsächlich von den Eltern „verlassen“ worden, sondern sie stehen durch ihre Bettelrufe mit ihnen in Verbindung. Diese Rufe hören sich je nach Vogelart mehr oder weniger durchdringend und kläglich an. Immer wieder wird dann der Fehler begangen, die Vogelkinder aus Mitleid mitzunehmen, um sie zu „retten“. Damit beginnt für die meisten dieser Jungvögel ein Leidensweg, der durch falsche Unterbringung und Fütterung oft zum Tode führt. Voreilige „Rettungsaktionen“ sind daher zu vermeiden.

Die Überlebenschancen eines von den Eltern versorgten Jungvogels sind immer größer als die Chancen der von Menschenhand „hochgepäppelten“ Tiere. Setzen Sie einen kleinen Vogel daher nur in ein nahegelegenes Gebüsch, wo die Elterntiere ihn - geschützt vor Autos und Fußgängern - weiter versorgen können. Erst, wenn nach längerem Beobachten (in ausreichender Entfernung und Deckung!) davon ausgegangen werden kann, dass kein Altvogel das Junge versorgt, kann es in menschliche Obhut genommen werden.

Jungvögel, die sich zum Beispiel in Wohnräume verirrt haben, sollte man schnellstens wieder in die Freiheit bringen. Man setzt sie in der Nähe des Fundortes in einen Busch oder an eine andere geschützte Stelle, damit sie über den Bettelruf den Kontakt zu den Elterntieren wieder aufnehmen können.

Setzen Sie einen jungen oder verletzten Vogel nie in einen Käfig. Er würde vor Angst heftig flattern und sich an den Gittern blutig stoßen. Am besten setzt man das Tier in einen Karton, dessen Deckel mit Luftlöchern versehen wird. Auch während des Transports zum Tierarzt oder zu einer Pflegestation sollte der Vogel in einem kleinen dunklen Kasten sitzen – gegebenenfalls unbedingt mit einer Decke abdunkeln.

Befindet sich ein Jungvogel unzweifelhaft in Not, ist es sehr wichtig, herauszufinden, um was für einen Vogel es sich handelt, denn die richtige Futterwahl ist bei der Aufzucht von Jungvögeln lebenswichtig. Ein sehr gutes Erkennungsmerkmal ist der Schnabel des Vogels. Generell kann man sagen, dass Vögel mit einem dünnen, spitzen Schnabel zu jener Gruppe gehören, die sich von Insekten ernähren. Vögel mit einem kurzen, stumpfen Schnabel sind in die Gruppe der Körnerfresser einzuordnen. Da es jedoch bei der Fütterung von Jungvögeln zahlreiche Ausnahmen gibt, sollten Sie auf jeden Fall Rat bei einem Tierarzt oder in einer Vogelpflegestation einholen.

Das Land Niedersachsen hat ehrenamtliche Betreuungsstationen für verletzte, kranke oder hilflos aufgefundene Wildtiere eingerichtet. Eine Liste der Stationen finden Sie hier. Die nächstgelegene Betreuungsstation ist die Wildtierauffangstation in Rastede, Telefon (04402) 985444.

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