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Igel

Wenn Sie in Ihrem Garten oder in Parks einem Igel begegnen, ist es höchstwahrscheinlich ein Braunbrustigel – auch Westeuropäischer Igel oder Westigel genannt. Igel dieser Art sind fast über den gesamten europäischen Kontinent verbreitet. Sie sind nach dem Bundesnaturschutzgesetz und der Bundesartenschutzverordnung, Anlage 1 besonders geschützt.

Igel sind nachtaktiv. In der Dämmerung gehen sie auf Nahrungssuche - tagsüber verstecken sie sich unter Laubhaufen und Sträuchern. Die Hauptnahrung des Braunbrustigels besteht vorwiegend aus Insekten, zum Beispiel Käfern, Würmern, Asseln, Schmetterlingsraupen und Schnecken, wobei Schnecken nur einen geringen Anteil der Nahrung ausmachen. Der Braunbrustigel frisst auch Säugetiere wie Spitz- und Wühlmäuse oder Maulwürfe. Hierbei handelt es sich meist um junge und noch blinde Tiere, die der Igel auf seiner nächtlichen Nahrungssuche findet.

Wenn ich einem Igel in der kalten Jahreszeit begegne...

Igel begegnen uns bis weit in den Herbst hinein. Bevor es zu kalt wird und die Temperaturen tagsüber dauerhaft unter fünf Grad fallen, müssen sich Igel die nötigen Fettreserven als Kälteschutz und für den Winterschlaf anfressen. Außerdem suchen sie nach einem geeigneten Winterquartier, welches trocken und frostsicher sein muss.

Sie können den Igel dabei unterstützen, indem Sie Unterschlupfmöglichkeiten schaffen, wie zum Beispiel Reisig- und Laubhaufen, dichtes Gebüsch oder trockene Hohlräume unter Holzstapeln. Lassen Sie auch Blätter, Gestrüpp sowie kleine Äste und Zweige in einer Ecke Ihres Gartens liegen. Der Igel benötigt dieses Material, um sein Nest zu isolieren und sich während des Winterschlafs darin einzuwickeln. Setzen Sie daher bitte keine Kompost- und Reisighaufen im Spätherbst und Winter um. Der Igel benötigt auch Durchschlüpfe zu anderen Gärten, da er auf Nahrungssuche große Gebiete durchstreifen muss.

Wenn Igel füttern, dann richtig!

Wird im Herbst das Nahrungsangebot knapper, können Sie für Igel eine Futterstelle einrichten. Als Futter eignen sich Katzen- oder Hundedosenfutter sowie ungewürztes Rührei. Auf den Speiseplan gehören auf keinen Fall Speisereste, Süßes, Obst, Gemüse, Milchprodukte oder Babybreie. Zu Trinken bekommt der Igel frisches Wasser.

Milch ist für Igel durch den darin enthaltenen Milchzucker unverdaulich und sie bekommen Durchfall. Schlimmstenfalls verlieren sie dadurch so viel Flüssigkeit, dass sie austrocknen und so geschwächt werden, dass sie sterben. Beenden Sie die Fütterung sobald es friert und schneit. Nahrungsmangel ist ein wichtiger Auslöser für den Winterschlaf und Zufütterung hält die Igel künstlich wach.

Igel im Haus überwintern lassen?

Nur in Ausnahmefällen sollten Sie Igel zum Überwintern in Ihr Haus aufnehmen. Es hat sich gezeigt, dass durch die Überwinterung im Haus ein gesunder Igel schlechtere Überlebenschancen hat als seine frei lebenden Artgenossen.

Welche Igel brauchen unsere Hilfe?

Nur Igel, die weit nach Wintereinbruch bei anhaltendem Bodenfrost oder Schnee tagsüber unterwegs sind und Anzeichen von Unterernährung aufweisen, krank oder verletzt sind sowie kleine Igel, die unter 500 Gramm wiegen, benötigen Hilfe.

Untergewichtige Tiere erkennt man an einer Einbuchtung hinter dem Kopf, der sogenannten „Hungerlinie“. Kranke Igel rollen sich bei Berührung nicht zusammen, ihre Augen sind eingefallen und schlitzförmig, sie wirken apathisch. Während man untergewichtigen Igeln mit einer entsprechenden Unterkunft, Nahrung und Winterschlaf in menschlicher Obhut helfen kann, benötigen kranke und verletzte Igel dringend fachmännische und gegebenenfalls tierärztliche Hilfe.

Das Land Niedersachsen hat ehrenamtliche Betreuungsstationen für verletzte, kranke oder hilflos aufgefundene Wildtiere eingerichtet. Eine Liste der Stationen finden Sie hier. Die nächstgelegene Betreuungsstation ist die Wildtierauffangstation in Rastede, Telefon (04402) 985444.

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