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"Ehrenamt verbindet"

Heidemarie Horstmann ist Ehrenamtliche des Jahres 2023

Sie beschäftigt sich mit einem Thema, das jedem Menschen begegnet und das die allermeisten doch immer wieder verdrängen: Sterben und Tod. Für ihr Engagement beim Hospizdienst Delmenhorst sowie auf der Palliativstation des Delme Klinikums Delmenhorst ist Heidemarie Horstmann am Donnerstag, 12. Oktober, bei der Veranstaltung „Ehrenamt verbindet“ als Ehrenamtliche des Jahres 2023 ausgezeichnet worden.

Eine unabhängige Jury aus Vertretern der Politik und des öffentlichen Lebens hatte Heidemarie Horstmann aus 39 Vorschlägen ausgewählt. Sie würdigte damit ihren langjährigen Einsatz für ihre Mitmenschen. Beim Hospizdienst kümmert sie sich bereits seit fast einem Vierteljahrhundert als Sterbebegleiterin um Menschen am Ende ihres Lebensweges sowie um deren Angehörige, spricht mit ihnen, hört zu, hält eine Hand oder ist einfach nur da.

Darüber hinaus ist Heidemarie Horstmann seit 14 Jahren auf der Palliativstation für Menschen da, die nicht mehr geheilt werden können, deren Dasein aber immer noch mit tatkräftiger Unterstützung ebenso wie mit Aufmerksamkeit und Zuwendung erleichtert und verschönert werden kann. Auf der Station hilft die Ehrenamtliche unter anderem dem Pflegepersonal regelmäßig bei der Zubereitung des Abendbrotes und zaubert dabei gemäß den Bedürfnissen der Patienten immer wieder etwas Besonderes. Darüber hinaus kümmert sie sich um die Dekoration und den Blumenschmuck auf der Station sowie um einen blühenden Balkon für Patienten, Besucher und Personal.

In seiner Laudatio ging Bürgermeister Dr. Enno Konukiewitz nicht nur auf den unmittelbaren Dienst der Preisträgerin an ihren Nächsten ein. Sondern er hob auch hervor, dass die Hospizbewegung dazu beitrage, Tod und Sterben gedanklich aus der Abstellkammer – in die Tote früher mitunter tatsächlich noch verschoben worden seien – hervorzuholen. Das gelinge nur mit vereinten Kräften, womit er auch die anderen Akteure im Hospiz- und Palliativbereich in die Würdigung mit einbezog.

Bei der Übergabe einer von dem Delmenhorster Bildhauer Jürgen Knapp gefertigten Plastik an Heidemarie Horstmann erläuterte der Bürgermeister außerdem die Symbolik des Kunstwerks, dass die Preisträgerin eine aus dem Kreis der vielen Ehrenamtlichen in der Stadt sei. So schlug er den Bogen zugleich wieder zurück zu den knapp anwesenden 60 Ehrenamtlichen, denen er zuvor gemeinsam mit dem Ersten Stadtrat Markus Pragal Urkunden und als kleine Aufmerksamkeit der Stadt jeweils eine Delmenhorst-Tasse überreicht hatte. „Jede und jeder von Ihnen engagiert sich auf ihre oder seine eigene Art, die eine vielleicht ein bisschen mehr, der andere ein bisschen weniger. Aber alle gemeinsam tragen Sie durch ihr Ehrenamt dazu bei, Delmenhorst lebens- und liebenswert zu machen.“

Applaus gab es an dem Abend nicht nur für die Ehrenamtlichen, sondern auch für das Showprogramm. Eröffnet hatte es die Soul-Sängerin Esther Filly, die das Publikum gleich zu Beginn zum Mitklatschen animierte. Stehende Ovationen gab es gar für den Kalle-Chor der Schule an der Karlstraße. Die Mädchen und Jungen sangen und begleiteten ihre Lieder zugleich in der Gebärdensprache. Vor allem mit dem hebräischen Friedenslied "Hewenu schalom alechem", dessen choreigene Version mit einer Rap-Einlage an diesem Abend Uraufführung feierte, trafen die Jugendlichen den Nerv des Publikums. Fröhlich-bunt wurde es danach noch bei Stepptanz des Studios Art of Dance. Noch bevor die Tänzerinnen die ersten Schritte zu Songs aus dem Musical Grease gemacht hatten, ernteten sie bereits anerkennende Kommentare für ihre stilechten Kostüme.

Zum Schluss des Programm leitete ein weiterer Auftritt von Esther Filly zum zwanglosen Teil über. Bei einem Imbiss, den Schülerinnen und Schüler der Berufsbildenden Schulen II vorbereitet hatten, nutzten viele Gäste die Gelegenheit noch zum angeregten Austausch in der Markthalle.

13. Oktober 2023 – uw
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