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Stadtrundgang - Innenstadt


Graft

Die nach den beiden vormaligen Burggräben benannte, städtische Parkanlage ist die "grüne Lunge" Delmenhorsts in direkter Innenstadtnähe.

1906 wurde mit der Gestaltung der Graft als Parkanlage begonnen. Bis in die 1960er-Jahre wurde diese stetig erweitert. Im Jahr 2006 konnte sie ihren 100. Geburtstag feiern. Auf einem Promenadenweg ist die Umrundung der Außengraft möglich. Auf den zahlreichen Spazierwegen kann die weitläufige Parkanlage erkundet werden.

Neben der idyllischen Parklandschaft und den ruhigen Gewässern ist besonders der 2010 neu eröffnete Spielplatz, der in Anlehnung an die Delmenhorster Burg gestaltet ist, ein Anziehungspunkt für junge Graftbesucher. Dazu bieten im Sommer ein Tretbootverleih und ein Minigolfplatz unterhaltsame Abwechslung.

Am Eingang der Graft am Mühlendamm steht eine alte Wassermühle aus dem 19. Jahrhundert. In der Mühle und ihrem Nebengebäude befinden sich heute zwei Restaurants.

Burginsel

In der Mitte der Graft liegt die Burginsel, der ehemalige Standort der ehemaligen Delmenhorster Burg. Zunächst war die Insel nur von der heutigen Innengraft umgeben. Die Burg wurde ab 1547 zu einem repräsentativen Renaissanceschloss umgestaltet, 1553 wurde die Außengraft angelegt. 1711 begann der Abbruch der verpfändeten Schloss- und Festungsanlage. Der Blaue Turm, das im Delmenhorster Stadtwappen dargestellte Wahrzeichen der Burg, stand in verkürzter Form noch bis 1787.

Heute sind nur noch Teile der Grundmauern zu sehen. Auf der Rasenfläche zeigen die bei einer archäologischen Grabung im Jahr 1976 gefundenen Teile der Festungsmauern den Standort der gräflichen Anlage an. Ziegelsteine kennzeichnen den Ort, an dem einst der Blaue Turm stand.

Am Eingang der Burginsel befindet sich das Gartenhaus. Anton der I. von Oldenburg und Delmenhorst hat es 1564 auf dem Gut Weyhausen an der Ochtum errichten lassen. 1723 ließ man es dem barocken Zeitgeschmack entsprechend umgestalten.

Nachdem es baufällig wurde und 1956 einstürzte, wurden Teile geborgen, in Oldenburg eingelagert und schließlich 1979 auf der Burginsel wieder aufgebaut. Heute finden dort verschiedene Veranstaltungen, Ausstellungen und auch Trauungen statt.

Rathaus

Das Delmenhorster Rathaus wurde von 1912 bis 1914 vom Bremer Architekten Heinz Stoffregen im Jugendstil erbaut. Mit der Rathausanlage entstand das eigentliche Zentrum der Stadt Delmenhorst. Sehenswert ist besonders die Fassade: Sie zeigt Arbeiten des Bildhauers Ernst Wachhold sowie Atlanten und eine Stoffregenbüste an der Schauseite zum Rathausplatz.

Der große Ratssaal im Inneren ist mit Glasfenstern und roter Holzvertäfelung verziert. Vor dem Ratssaal hängen mit "Aschenbrödel" und "Der getreue Eckehard" zwei Gemälde des in Delmenhorst geborenen Künstlers Arthur Fitger. Auch die Bänke in den Rathausfluren und die Möblierung im Trauzimmer des Standesamtes wurden von Heinz Stoffregen gestaltet.

Wasserturm

Das 44 Meter hohe Wahrzeichen der Delmestadt wurde im Jahr 1910 als erster Teil der von Heinz Stoffregen gestalteten Rathausanlage fertiggestellt. Grau verputzt sollte der Turm ein neues, fortschrittliches Delmenhorst verkörpern.

Ein Jahrhundert lang diente der Turm als Druckgeber und Speicher für die Wasserversorgung. Aufgrund eines erhöhten Netzdrucks wird der Wasserturm seit Ende 2010 in seiner ursprünglichen Funktion nicht mehr benötigt. Deshalb ist das Wasser aus dem 500 Kubikmeter fassenden Tank abgelassen worden.

In Delmenhorst wurde lange Zeit verbreitet, dass der Turm 42 Meter hoch sei. Im Jahr 2004 wurde allerdings auf Bauzeichnungen entdeckt, dass das Wahrzeichen zwei Meter höher sein soll. Messungen ergaben, dass die Angaben aus dem Jahr 1909 korrekt sind: Der Wasserturm war schon immer 44 Meter hoch.

Der Wasserturm kann bestiegen werden und bietet dank seiner zentralen Lage einen einmaligen Panoramablick über Delmenhorst. Der Wasserturm hat jeden ersten und dritten Sonntag im Monat von 15 bis 17 Uhr und nach Vereinbarung geöffnet. Telefon: (04221) 99-2299.

Markthalle und "Neues Fitgerhaus"

Die Delmenhorster Markthalle wurde 1920 von Heinz Stoffregen erbaut. Der markante Rundbau am Marktplatz ist umfangreich saniert und in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzt worden. Im Juni 2013 ist die Markthalle wieder eröffnet worden. Das Gebäude wird seitdem als Veranstaltungshalle genutzt.

Das "Neue Fitgerhaus", das im Jahr 2004 fertig gestellt wurde, steht an der Stelle des Geburtshauses des Delmenhorster Künstlers Arthur Fitger. In dem 1963 abgerissenen Haus verbrachte der 1840 geborene Fitger einen Großteil seiner Jugend. In der Nachkriegszeit diente das Gebäude als Theater- und Vortragssaal.

Das "Neue Fitgerhaus" beherbergt Einzelhandel und Gastronomie. Eine Gedenktafel an der Fassade erinnert an das alte Gebäude und den Namensgeber.

Hotelwiese

In direkter Nachbarschaft zum Delmenhorster Rathaus und zu den Graftanlagen befindet sich derzeit eine große Freifläche. Bis März 2009 stand dort das "Hotel am Stadtpark".

Im Sommer 2006 wurde das Hotel bundesweit bekannt, als der damalige Eigentümer es an einen rechtsextremen Anwalt verkaufen wollte, der es in ein rechtes Schulungszentrum verwandeln wollte. Im Dezember 2006 wurde das Hotel schließlich durch Spenden aus der Bevölkerung und Finanzmitteln der Stadt gekauft.

Nach dem Abriss des Hotels etablierte sich der Name Hotelwiese für die Freifläche. Sie wird aktuell für diverse Veranstaltungen genutzt, beispielsweise "Graf Gerds Stadtgetümmel".

Lange Straße

Die Lange Straße war im Schatten der Burg Delmenhorst seit dem 13. Jahrhundert die erste und jahrhundertelang auch einzige Straße der damals noch jungen Stadt. Die lange Geschichte dieser Hauptstraße lässt sich auf entsprechenden Plänen und Karten seit dem 17. Jahrhundert ablesen. Selbst der Zugang zur Burg war nur von dieser Straße möglich.

In den Jahrzehnten 1900 bis 1920 bemühten sich Architekten und Planer, aus Delmenhorst eine "Idealstadt" zu machen und ihr ein neues Profil zu geben. Davon zeugen noch heute zahlreiche Bürgerhäuser an der Langen Straße. Architekten wie Heinz Stoffregen oder August Bertram gestalteten attraktive Gebäude wie zum Beispiel das Haus Hohenböken an der Ecke Lange Straße/Bahnhofstraße oder das Bürgerhaus an der Langen Straße 104 direkt am Marktplatz.

Bis Anfang der 1970er-Jahre konnte die Lange Straße noch mit dem Auto befahren werden. Seit 1972 ist sie eine reine Fußgängerzone.


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