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Unsere Partnerstadt Lublin

Burg von Lublin | Bild: Marketing Miasta Lublin

Partnerschaft seit 11. Mai 1992

Lublin ist die größte Stadt Polens östlich der Weichsel und insgesamt die neuntgrößte Stadt unseres östlichen Nachbarlandes. Sie liegt ungefähr 150 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Warschau. Die Entfernung zwischen Delmenhorst und Lublin beträgt rund 1.200 Kilometer. Die Gegend war schon vor 5000 Jahren besiedelt. Namentlich erwähnt wurde Lublin erstmals 1198. Stadtrecht erhielt es 1317. In der polnischen Geschichte war die Stadt ein wichtiges Zentrum. Unter anderem wurde dort 1569 mit der Lubliner Union die mehr als zwei Jahrhunderte währende polnisch-litauische Adelsrepublik auf dem Gebiet der heutigen Staaten Polen, Litauen, Weißrussland und Ukraine gegründet. 1809 und 1944/45 war Lublin sogar jeweils kurzzeitig polnische Hauptstadt. Neben Gewerbe haben Bildung und Forschung mittlerweile einen bedeutenden Anteil an der Wirtschaftskraft. Etwa 100.000 Studierende aus dem In- und Ausland, die an fünf staatlichen Universitäten und zwölf privaten Hoch- und Fachschulen eingeschrieben sind, ergänzen die rund 365.000 Einwohner (Stand 1. Quartal 2020) der größten Delmenhorster Partnerstadt.

Lublin

Die Beziehungen zu Lublin wurden 1989 über den damaligen Bürgermeister Erwin Pelka aufgenommen. Einer Erklärung über den Aufbau engerer Beziehungen zwischen beiden Städten vom 15. Dezember 1989 und einer Vereinbarung über die Zusammenarbeit vom 6. Juli 1990 folgte am 11. Mai 1992 die offizielle Partnerschaftsvereinbarung. Unterzeichnet wurden die Urkunden in Delmenhorst im Rahmen polnischer Kulturtage.

Nachdem anfangs der wirtschaftliche Austausch im Mittelpunkt stand, erweiterte sich die Partnerschaft bald um weitere Themen und Aktivitäten vor allem in den Bereichen Kultur, Sport und Bildung. Bereits seit 1993 pflegt das Max-Planck-Gymnasium Delmenhorst einen Austausch mit dem Karol-Lipinski-Musikgymnasium Lublin. Über mehr als ein Jahrzehnt liefen auch Bildungs-Begegnungen für Senioren. Schachspieler aus beiden Städten lieferten sich bei gegenseitigen Besuchen mehr als zwei Jahrzehnte lang spannende Partien.

Im Zweiten Weltkrieg errichteten die Besatzer aus dem nationalsozialistischen Deutschland 1941 in einem südlichen Vorort von Lublin das Konzentrations- und Vernichtungslager Majdanek. Nach der Auflösung im Juli 1944 im Zuge des Vormarsches der sowjetischen Armee wurde es noch während des Krieges im November 1944 zur ersten europäischen Gedenkstätte für die NS-Verbrechen umgewidmet. Bis heute ist es eines der bedeutendsten europäischen Mahnmale zum Holocaust.


2021/22 nimmt die Stadt Delmenhorst gemeinsam mit der Stadt Lublin und deren weiterer deutscher Partnerstadt Münster am Schulungs- und Vernetzungsprogramm „Bei mir und bei dir: Jugendaustausch im Rahmen deutsch-polnischer Kommunalpartnerschaften“ des Deutsch-Polnischen Jugendwerks teil. Ziel ist es, die Zusammenarbeit zu intensivieren und auf eine breitere Grundlage zu stellen, insbesondere in der außerschulischen Jugendarbeit.


Seit Beginn des Angriffs der Streitkräfte der Russischen Föderation auf die Ukraine am 24. Februar 2022 hat sich Lublin, das rund 100 Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt liegt, zu einem wichtigen Drehkreuz sowohl für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine als auch für Hilfstransporte in das östliche Nachbarland hinein entwickelt. Spenden zur Unterstützung der Flüchtlinge und der in der Ukraine verbliebenen Menschen sind willkommen. Mehr Informationen dazu hier.

Oberbürgermeisterin begrüßt polnische Jugendliche

Zehn Jugendliche aus Lublin waren im Oktober 2022 in Delmenhorst zu Gast. Eine Woche lang zeigten ihnen Gleichaltrige aus den Jugendhäusern, wie junge Menschen ihre Freizeit in Delmenhorst und Umgebung verbringen. Oberbürgermeisterin Petra Gerlach begrüßte die jungen Polen im Rathaus. Zum Auftakt des neuen Austausch-Projekts „Zeigt uns eure Stadt“ waren im Juli bereits zehn Jugendliche aus drei Delmenhorster Jugendhäusern für eine Woche in Lublin und verbrachten die Zeit gemeinsam mit einer gleich großen Gruppe der Stiftung „Fundacja Sempre a Frente“.

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