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Schutzgebiet Wiekhorn/Graftanlagen

Die Graft als größte innerstädtische Parkanlage und die Wiesenlandschaft der Wiekhorn bilden zusammen das gleichnamige 182,96 Hektar große Landschaftsschutzgebiet im Herzen von Delmenhorst.

Der Mittelpunkt der Graftanlagen ist die Burginsel. Sie war Standort einer ehemaligen Wasserburg (Schloss), die Ende des 18. Jahrhunderts abgebrochen wurde. Erst 1906 wurde damit begonnen, das frühere Burggelände zu einem Stadtpark umzugestalten.

Vor allem der alte Baumbestand zeichnet sich durch das Vorkommen arten- und individuenreicher Brutvogelbestände aus. Ebenso halten die teilweise waldartigen Gehölzbestände im Zusammenwirken mit angrenzenden Gewässerläufen und Wiesen ideale Lebensbedingungen für zahlreiche Fledermausarten vor.

In südlicher Richtung schließt sich an die Graft der Niederungsbereich der Delme an. Dieser feuchte Grünlandkomplex wird als Wiekhorn bezeichnet und ist mit seinen Baumreihen, Kopfbäumen, Kleinstgewässern, Gräben und Wasserzügen kleinräumig gegliedert.

Als ein Hauptgewässer des Niedersächsischen Fließgewässerschutzsystems ist die Delme Bestandteil des Europäischen Schutzgebietssystems Natura 2000 und wurde gemäß der FFH-Richtlinie (Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie) als FFH-Gebiet Nr. 50 "Delmetal zwischen Harpstedt und Delmenhorst" (EU-Kennziffer DE 2917-331) ausgewiesen. Bedeutsam ist das Gebiet unter anderem als Wander- und Ausbreitungsachse für verschiedene Fischarten (Fluss- und Bachneunauge, Lachs) sowie als letzter Lebensraum der Bachmuschel im westlichen Niedersachsen (Vorkommen nicht auf Delmenhorster Stadtgebiet).
Das FFH-Gebiet setzt sich in südlicher Richtung innerhalb des angrenzenden Landkreises Oldenburg fort.

Nahe der Autobahn befindet sich die ehemalige Militärbadeanstalt. 1936 entstand der See, da der dort vorhandene Sand für den Bau der Delmenhorster Kasernen benötigt wurde. Zwischen 1946 und 1967 wurde die "Mili" als beliebtes Familienbad genutzt, danach wurde das Bad geschlossen. Seitdem entwickelte sich der See zu einem Rückzugsort für feuchtigkeitsliebende Tiere und Pflanzen.

Für das gesamte Landschaftsschutzgebiet gilt eine ganzjährige Anleinpflicht für Hunde.

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