Sprungmarken

Grundwasserstände

In Delmenhorst steht das Grundwasser allgemein relativ oberflächennah an und unterliegt im Jahresverlauf zudem erheblichen Schwankungen. Es wird kleinräumig durch zahlreiche Faktoren wie beispielsweise Regenereignisse, den Zustand der Erdoberfläche, Drainageeinrichtungen und die Bodenstruktur beeinflusst.

Beispielsweise bei Tiefbaumaßnahmen muss das Grundwasser deshalb im Normalfall vorübergehend abgesenkt werden, um in einer trockenen Baugrube arbeiten zu können.

Der Grundwasserflurabstand – das heißt, der Abstand des Grundwassers zur Erdoberfläche - wird üblicherweise im „Metern unter Geländeoberkante (uGOK)“ angegeben.

Graftvernässung

Eine Ausnahme stellt der kleinräumige Grundwasserstand im Bereich der Wiekhorner Wiesen dar, der seit mehr als 100 Jahren künstlich abgesenkt wird.

Eine Einstellung der dortigen Grundwasserabsenkung nach Schließung des alten Wasserwerkes „An den Graften“ führte im Laufe des Jahres 2011 in Verbindung mit langem Bodenfrost sowie starken Regenfällen im Sommer zu erheblichen Vernässungen im Nahbereich der Förderbrunnen und auch zu Beschwerden von Anwohnern angrenzender Wohngebiete.

Seit Ende des Jahres 2011 wird das Grundwasser in den Wiekhorner Wiesen auf Beschluss des Rates der Stadt Delmenhorst deshalb wieder in dem Ausmaß der ehemaligen Grundwasserentnahme für die Trinkwassergewinnung gefördert, aufbereitet und der Kleinen Delme zugeführt. Zur Grundwasserentnahme wird die verbliebene, stark veraltete Fördertechnik des ehemaligen Wasserwerkes eingesetzt, was immer wieder zu technischen Problemen führt. Diese Probleme und ihre Beseitigung bewirken immer wieder einen temporären Einbruch der Förderleistung, die normalerweise bei ca. 200 m3 stündlich liegt.

Aufgrund von erneuten Beschwerden im Zusammenhang mit dem Rückgang der Förderleistung seit Dezember 2014 soll die interessierte Bevölkerung an dieser Stelle aktuell und permanent über relevante Pegelstände informiert werden.

Exemplarisch wurden hierzu ein Pegel im unmittelbaren Bereich der Grundwasserabsenkung (Pegel 3), zwei Pegel in der näheren Umgebung der Graft (Pegel T15 und 33) sowie ein unbeeinflusster Pegel im nördlichen Stadtgebiet (Pegel 27) ausgewählt.

Statistische Normalzustände

(alle Angaben in Metern uGOK)

Pegel 3: Max 0,68 Max abs 0,15 (2005)
Min 1,90 2020 um ca. 50 cm überstaut
Pegel 27: Max 1,38 Max abs 1,02 (1995)
Min 2,27
Pegel T15: Max 0,87 Max abs 0,25 (2022)
Min 1,60
Pegel 33: Max 1,13 Max abs 0,81 (2022)
Min 1,67

Max: höchster Grundwasserstand (z.B. 0,90 = 0,9 m unter Geländeoberfläche)
Min: niedrigster Grundwasserstand
Max abs (1999): absoluter Höchstwert der Jahre 1995 bis 2022 mit Angabe des Jahres
müNN: Meter über Normalnull
Pegel 3: Brunnenbereich Wiekhorner Wiesen (GOK = 6,45 müNN)
Pegel 27: Goethestraße (GOK = 7,77 müNN)
Pegel T15: Max-Planck-Gymnasium (GOK = 7,34 müNN)
Pegel 33: Grundschule Beethovenstraße (GOK = 9,36 müNN)

Beispiel:
Am Pegel T15 schwankt der Grundwasserstand in einem durchschnittlichen Jahr zwischen 0,87 und 1,60 Metern unter der Erdoberfläche, beim bisherigen Maximalstand (seit 1995 und in 2011) kam das Grundwasser bis auf 0,46 m an die Erdoberfläche heran. Bei einer Geländehöhe am Pegel von 7,34 müNN schwankt das Grundwasser also zwischen den Höhenlagen 5,74 und 6,47 müNN.

Aktuelle Messwerte

Kalenderwoche (KW)
2024
Pegel 3 Pegel 27 Pegel T15 Pegel 33 Förderleistung
1. KW  nicht messbar 0,95

0,00

0,77

ca. 75

2. KW  nicht messbar 1,17

0,00

1,00

ca. 75

3. KW  nicht messbar 1,24

0,05

1,06

ca. 75

4. KW nicht messbar 1,22

0,06

1,04

ca. 75

5. KW nicht messbar 1,21

0,04

1,06

ca. 75

6. KW nicht messbar 1,23

0,03

1,05

ca. 75

7. KW nicht messbar 1,15

0,00

1,01

ca. 75

8. KW nicht messbar 1,25

0,05

0,99

ca. 75

9. KW nicht messbar 1,26

0,10

1,01

ca. 140

10. KW nicht messbar 1,35

0,12

1,00

ca. 200

* GW-Absenkung in der Nähe

Messwerte aus den Vorjahren

Wöchentliche Pegelstände 2023
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