Pressemitteilung – 11. Juli 2024
„Kunstpreis Delmenhorst“: Die Nominierten stehen fest
Das 50-jährige Bestehen der Städtischen Galerie Delmenhorst feiert das Haus Coburg mit einem Kunstpreis, der 2025 zum ersten Mal verliehen wird. Mit dem „Kunstpreis Delmenhorst“, der künftig alle zwei Jahre vergeben wird, zeichnet die Städtische Galerie Absolventinnen und Absolventen von Kunsthochschulen im deutschsprachigen Raum aus. Die 15 Nominierten stehen nun fest.
Der „Kunstpreis Delmenhorst“ wird nicht öffentlich ausgeschrieben. Zwei unabhängig voneinander arbeitende Jurys legen die Preisträgerinnen und Preisträger in einem sorgfältigen Auswahlverfahren fest. Dabei hat eine erste Jury aus Fachkräften des Kunstbetriebs ihre Nominierungen bereits eingereicht. Zu dieser Vorschlagsjury gehören Kathrin Bentele (Direktorin des Kunstvereins in Düsseldorf), Carina Bukuts und Liberty Adrien, die gemeinsam den Portikus in Frankfurt am Main programmatisch bespielen, der in Berlin lebende Kunsthistoriker und Kurator Gürsoy Doğtaş, die Künstlerin Susanne Keichel und Chus Martínez (Kuratorin und Professorin an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Basel).
Jeweils drei Vorschläge dieser Jurymitglieder haben zu einer Liste von 15 Nominierten geführt, die ihr Studium an Hochschulen in der Schweiz und Deutschland absolvierten. Für den „Kunstpreis Delmenhorst“ sind folgende Personen nominiert: Noa und Lara Castro (geboren 1998 in Spanien, Abschluss an der Hochschule für Gestaltung und Kunst Basel FHNW im Jahr 2022), Corç George Demir (geboren 1991 in Deutschland, Abschluss an der Universität der Künste Berlin im Jahr 2022), Rashiyah Elanga, (geboren 1997 in Frankreich, Abschluss an der Städelschule Frankfurt am Main im Jahr 2022), Yuchu Gao (geboren 1993 in China, Abschluss an der Akademie der Bildenden Künste München im Jahr 2024), Golnaz Hosseini (geboren 1990 im Iran, Abschluss an der HGK FHNW Basel im Jahr 2022), Ludwig Kuffer (geboren 1991 in Deutschland, Abschluss an der Kunstakademie Düsseldorf im Jahr 2023), Tomás Maglione (geboren 1985 in Argentinien, Abschluss an der Städelschule Frankfurt im Jahr 2023), Clarita Maria Phiri-Beierdörffer (geboren in Sambia, Abschluss an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig im Jahr 2024), Chloe-Rose Purcell (geboren 1990 in Neuseeland, Abschluss an der Hochschule für bildende Künste Hamburg im Jahr 2021), Arisa Purkpong (geboren 1995, Abschluss an der Kunstakademie Düsseldorf im Jahr 2022), Vanessa Amoah Opoku (geboren 1992 in Deutschland, Abschluss an der HGB Leipzig im Jahr 2021), Fynn Ribbeck (geboren 1995 in Deutschland, Abschluss an der Kunstakademie Düsseldorf im Jahr 2021), Robin Stretz (geboren 1996 in Deutschland, Abschluss an der Städelschule Frankfurt im Jahr 2022), Leonardo Bürgi Tenorio (geboren 1994 in der Schweiz, Abschluss an der HGK FHNW Basel im Jahr 2023), Florin Weber (geboren 1988 in Rumänien, Abschluss an der HGB Leipzig im Jahr 2022).
In den Sommermonaten unternehmen Matilda Felix, Leiterin der Städtischen Galerie Delmenhorst, und Viktor Hömpler aus dem wissenschaftliche Haus-Coburg-Team Atelierbesuche, um die Arbeitsweisen der Künstlerinnen und Künstler kennenzulernen und Informationen zu sammeln. Diese Portfolios, Ausstellungskataloge, Videos oder Pressetexte ermöglichen der zweiten Jury, die sich im Haus Coburg trifft, drei Preisträgerinnen und Preisträger zu ermitteln. Die Ausgezeichneten werden mit einem Festakt im kommenden Jahr geehrt.
Zum „Kunstpreis Delmenhorst“ gehört ein Preisgeld von 5.000 Euro, eine gemeinsame Ausstellung und ein begleitender Katalog. In dieser Kombination liegt die besondere Qualität der Förderung. Während die Geldzuwendung hilft, den Lebensunterhalt zu finanzieren, und Zeit einräumt, die eigene Kunst konzentriert weiterzuverfolgen, trägt die praktische Arbeit an einer Ausstellung zur Professionalisierung im Kunstbetrieb bei. Die Publikation sorgt dafür, dass die Ergebnisse über das Jahr 2025 hinaus sichtbar bleiben und als Referenz für kommende Stipendien und Preise oder als Visitenkarten an Sammlerinnen, Sammler und Galerien genutzt werden können.
Das Haus Coburg und die Stadt Delmenhorst stehen bei diesem Preis im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Nicht nur die Jurymitglieder und Nominierten, die in die Preisvergabe involviert sind, lernen die Städtische Galerie im Vergabeprozess kennen. Der Kunstpreis trägt die Stadt, in der er verliehen wird, im Namen und wird künftig in den Lebensläufen von Nachwuchstalenten auftauchen. Dafür sorgt die großzügige private Finanzierung, die den „Kunstpreis Delmenhorst“ im europäischen Vergleich zu einem gewichtigen Format macht.
Das Gesamtvolumen für den „Kunstpreis Delmenhorst“ beträgt 50.000 Euro. Die Finanzierung leisten in erster Linie der Allgemeinmediziner Dr. Calin Pirvu und die Von-der-Heyde-Cordes-Stiftung, die jeweils 20.000 Euro zur Verfügung stellen. Die Stadt Delmenhorst und der Freundeskreis Haus Coburg beteiligen sich mit jeweils 5.000 Euro.
Dass die private Förderung so großzügig ausfällt, demonstriert die beeindruckende Bereitschaft von Calin Pirvu und der Von-der-Heyde-Cordes-Stiftung, Kunst und Kultur in Delmenhorst nachhaltig zu unterstützen. Es wurde nicht nur die Förderung für vier Jahre vereinbart, sondern auch eine weitere Finanzierung in Aussicht gestellt, sollte das Format erfolgreich initiiert und langfristig gewünscht sein.
Nr. 231|24 – Städtische Galerie Delmenhorst