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Pressemitteilung – 20. März 2023

Ein Spaziergang in Bildern zu Ringel und Renée

Die Städtische Galerie Delmenhorst lädt für Donnerstag, 23. März, um 18 Uhr zu einer Lesung im Rahmenprogramm der Ausstellung „Die Abstraktion der Dinge. Marianne Mangels im Dialog mit Louise Stomps“ ein. Silke Kettelhake liest aus ihrem Roman „Renée Sintenis. Berlin, Bohème und Ringelnatz“, der eine Ausnahmekünstlerin des vergangenen Jahrhunderts lebendig, humorvoll und visuell vorstellt. Anmeldungen für die Lesung sind per E-Mail an hauscoburgdelmenhorstde oder telefonisch unter (04221) 14132 möglich. Der Eintritt kostet fünf Euro.

Renée Sintenis – schön, erfolgreich, vergessen: Sie war die perfekte „Garçonne“ und eine der bestverdienenden Künstlerinnen ihrer Zeit. Die 1888 als Renate Alice Sintenis geborene Bildhauerin hat Berlin ein freundliches Gesicht gegeben: Ihre berühmteste Skulptur ist der Berlinale-Bär, der seit über 70 Jahren als symbolträchtige Ikone auf den internationalen Filmfestspielen verliehen wird.

Als Berlin zwischen 1919 und 1932 zur Weltstadt wurde, feierte Renée Sintenis ihre größten Erfolge. An den Schnittstellen von Freiheit und Moderne wusste sich die über 1,80 Meter große Bildhauerin in einer Männerdomäne zu inszenieren und durchzusetzen. Sie trug maßgeschneiderte Herrenanzüge, posierte im amerikanischen Studebaker oder auf ihrem Wallach „Horaz“, lebte rastlos rasant. Sie pflegte Kontakt zu Ernst Barlach, Gottfried Benn, André Gide, Rainer Maria Rilke, Asta Nielsen und vielen mehr. Jahrelang unterstützte sie den ständig klammen Versvagabunden Joachim Ringelnatz und verhalf ihm als Maler zum Durchbruch.

Die Kunst war ihr alles: „Mir ist mein Schaffen nichts anderes als ein selbstverständliches Müssen.“ Mit Hitlers Machtantritt vollzog sich ein Bruch in ihrem Leben, denn Renée Sintenis hatte eine jüdische Großmutter und musste 1942 nach dem Tod ihres Mannes mit der Deportation rechnen.

Das Leben dieser außergewöhnlichen Künstlerin zeichnet Silke Kettelhake in ihrer Biografie „Renée Sintenis. Berlin, Bohème und Ringelnatz“ nach. Zum 135. Geburtstag der Künstlerin am 20. März präsentiert die Autorin eine bebilderte Lesung zu Renée Sintenis, die in Berlin den Weg für Bildhauerinnen wie Marianne Mangels und Louise Stomps ebnete.

Silke Kettelhake (geboren 1967 in Hameln) ist Autorin für Tageszeitungen und Magazine, unter anderem taz, Tagesspiegel, Filmdienst, Jungle World, Freitag, Raufeld Medien, de:bug, Quantara/Deutsche Welle, fluter, kinofenster.de, Goethe-Institut, Stiftung Menschenbild, Schweiz, onlab.ch, ifa und das Institut für Auslandsbeziehungen. Daneben erschienen vier Buchveröffentlichungen in den Verlagen Droemer und Osburg. Ihre 2010 publizierte Biografie über Renée Sintenis erscheint am 20. März in neuer, gekürzter Auflage im Verlag ebersbach & simon. Weitere Informationen zur Neuauflage gibt es unter www.ebersbach-simon.de/buecher/renee-sintenis.

Im Haus Coburg realisiert die Autorin ihre erste Lesung zur Neuauflage. Das Buch ist ab dem 20. März im Haus Coburg und im Buchhandel für 20 Euro erhältlich.

  • Termin:
    Donnerstag | 23. März 2023 | 18 Uhr
    Städtische Galerie Delmenhorst | Fischstraße 30

Nr. 91|23 – Städtische Galerie Delmenhorst

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