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Pressemitteilung – 21. November 2022

Delmenhorst setzt Zeichen gegen Gewalt an Frauen

Der 25. November ist der Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen. Er soll auf die Gewalt an Frauen und Mädchen aufmerksam machen. Der Ursprung des Gedenktages liegt im Jahr 1960, als zwei Schwestern und Regimegegnerinnen aus der Dominikanischen Republik ermordet wurden. Die Gleichstellungsstelle Delmenhorst hat zu diesem Tag eine Plakataktion ins Leben gerufen, an der sich zahlreiche Menschen beteiligt haben.

Frauenrechte sind Menschenrechte – und doch erlebt jede dritte Frau im Laufe ihres Lebens physische und/oder sexualisierte Gewalt. Sie gilt laut WHO für Frauen als eine der größten Gesundheitsrisiken und wird doch so wenig gesehen.

Die Ergebnisse der Befragungen einer Dunkelfeldstudie des Landeskriminalamtes Niedersachsen ergaben, dass im Jahr 2020 nur etwa jede 215. Tat durch Opfer angezeigt wurde – darunter fällt auch (Ex-)Partnerschaftsgewalt. Nötigung, Geschlechtsverkehr gegen den ausdrücklichen Willen und auch sexuelle Nötigung durch körperlichen Angriff wurden gar nicht angezeigt.

Geschlechtsspezifische Gewalt beginnt, anders als oft angenommen, nicht erst mit körperlicher Gewalt. Sie hat viele Facetten, zu denen auch Belästigungen, Beschimpfungen und Bedrohungen gehören – sei es im eigenen Zuhause, im öffentlichen Raum, am Arbeitsplatz oder im Internet. Angefangen bei Sexismus, endet sie für Frauen zu oft mit dem Tod. Laut Statistiken aus dem Jahr 2020 wird in Deutschland jeden dritten Tag eine Frau von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet.

Auch in Delmenhorst wurde 2021 im Durchschnitt alle 1,5 Tage ein Fall im Bereich der häuslichen Gewalt registriert. Statistiken zeigen dabei, dass etwa 80 Prozent der Betroffenen von häuslicher Gewalt Frauen sind.

Anlässlich des Internationalen Tages zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen hat die Gleichstellungsstelle Delmenhorst eine Plakataktion ins Leben gerufen. Ziel ist es unter anderem, mehr Aufmerksamkeit für das Thema Gewalt an Frauen und Mädchen zu erzeugen. Es soll für das Thema sensibilisiert und Menschen dazu angeregt werden hin- statt wegzuschauen. Ziel ist es außerdem, Betroffene zu ermutigen, sich Unterstützung zu holen. Hierzu werden auf den Plakaten die Nummern des Hilfetelefons, des Delmenhorster Frauenhauses und der örtlichen Gewaltberatungsstelle ausgewiesen.

„Es freut mich, dass neben Oberbürgermeisterin Gerlach so viele Menschen aus den unterschiedlichsten Berufsgruppen und diversen Institutionen an der Aktion teilgenommen haben, um sich damit entschlossen gegen Gewalt an Frauen zu positionieren. Bedanken möchte ich mich auch bei allen Unterstützenden hinter der Kamera, die die Plakate bei sich aushängen werden. So werden die Plakate beispielsweise durch die Busse der Delbus hoffentlich viele Menschen erreichen“, sagt Darja Petrosjan, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Delmenhorst.

Insbesondere die aktuellen Geschehnisse im Iran zeigen, wie wichtig es ist, auf das Thema Gewalt gegen Frauen aufmerksam zu machen und sich dieser solidarisch entgegenzustellen.

Beratungsstellen für Betroffene:

  • Beratungsstelle gegen sexuellen Missbrauch an Mädchen und Jungen
    Kirchplatz 13 | 27749 Delmenhorst
    Telefon: (04221) 99-2450 | E-Mail: fachstelledelmenhorstde
  • Beratungs- und Interventionsstelle Delmenhorst
    Lahusenstraße 9 | 27749 Delmenhorst
    Telefon: (04221) 968182 | E-Mail: bissawo-delmenhorstde
  • Frauenhaus Delmenhorst – Awo Kreisverband Delmenhorst
    Geschäftsstelle | Lahusenstraße 9 | 27749 Delmenhorst
    Telefon: (04221) 968181

Nr. 416|22 – Gleichstellungsstelle der Stadt Delmenhorst

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