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Pressemitteilung – 4. Oktober 2022

Jazzfest-Finale lockt in Stadtkirche und Kleines Haus

Beim 32. Jazzfest Delmenhorst steht in dieser Woche das große Finale an: Drei anspruchsvolle Konzerte locken in die Stadtkirche und ins Theater „Kleines Haus“.

Den Auftakt gibt die Band Trioscence am Donnerstag, 6. Oktober, ab 19 Uhr bei der „JAZZempore“ in der Stadtkirche. Mit ihrem unverwechselbaren Stil, den die Band als „songjazz“ bezeichnet, überzeugt und begeistert das Trio hierzulande und auch sonst überall auf der Welt sowohl das Publikum als auch die Presse. „Der neue Meilenstein in Sachen Jazztrio“, „Ein unter die Haut gehendes Highlight!“ und „Exempel für musikalische Dreieinigkeit“ sind nur einige der Pressestimmen, die das Trio auf internationaler Ebene feiern.

Mit der stilistischen Bandbreite von Jazz, Fusion, Folk, Pop und World Music überzeugen sie nicht nur eingefleischte Jazzkenner, sondern auch jene, die den Jazz neu für sich entdecken. Ein inspirierendes Gefühl von Dolce Vita durchzieht das neue Album, das das deutsch-kubanische Trio im Juni 2021 in der italienischen Region Friuli Venezia aufgenommen hat.

„Giulia“ ist eine musikalische Befreiung nach der Zwangspause der vergangenen Monate, voller Zuversicht und Leichtigkeit. Das empathische Gegenteil einer Zeit der Ungewissheit und Lethargie und zugleich eine Hommage an das Lebensgefühl dieser malerischen italienischen Region, die bis ins Jahr 2001 noch „Friuli Venezia Giulia“ hieß.

Zwei von Frauen angeführte Quartetts sind am Freitag, 7. Oktober, im Kleinen Haus zu hören: das Eva Klesse Quartett und das Julie Campiche Quartett. Eva Klesse hat sich als Schlagzeugerin in zahlreichen Projekten profiliert. Sie gewann in den vergangenen Jahren zahlreiche Preise wie den Leipziger Jazznachwuchspreis, den Westfalen Jazz Preis und den Trier Jazz Award. Mit ihrem seit Januar 2013 bestehenden Quartett, für das sie auch als Komponistin wirkt, spielte sie bereits bei namhaften Festivals wie dem Berliner Jazzfest, den Leipziger und Dortmunder Jazztagen, dem Buenos Aires Jazzfestival und dem Jazzfestival Münster.

Gefeiert von Publikum und Presse wird sie besonders für ihren individuellen Bandsound aus bezaubernd detailreichen Klanggespinsten. Im Oktober 2014 erschien das Debütalbum „Xenon“, das mit dem Echo Jazz 2015 in der Kategorie Newcomer des Jahres ausgezeichnet wurde. Seitdem sind die Alben „Obenland“, „miniatures“ und das aktuelle und vierte Album „creatures & states“ herausgekommen.

Julie Campiche ist eine der sehr wenigen Harfenistinnen, die es geschafft haben, sich einen Platz in der Welt des Jazz zu erobern. Sie ist auf fortlaufendem Innovationskurs mit ihrem Instrument. Mit elektronischen Effekten erweitert sie ihre Klangpalette und entwickelt so kompositorisch wie in der Improvisation eine äußerst persönliche Sprache, Das ermöglicht ihr, sich auf natürliche Weise in die Welt des Jazz und der aktuellen Musik zu integrieren.

Das Julie Campiche Quartett besteht aus Schweizer Musikern der neuen Generation und bietet eine Musik, in der die elektronischen Effekte der einzelnen Instrumente in zarten und kraftvollen Atmosphären verwoben sind. Mit einer feinen Balance stoßen sie an ihre Grenzen, um ihr Klanguniversum zu vertiefen. Die musikalische Sprache von Campiche ist geprägt von den großen Fragen ihrer Generation: die Unmengen an radioaktivem Abfall, die multimediale Reizüberflutung und die Suche nach Identität im digitalen Zeitalter. So ist diese Musik in ihrer Fragilität kraftvoll, ansprechend und hochaktuell.

Zum Abschluss des Jazzfestes am Sonnabend, 8. Oktober, wird es noch einmal voll auf der Bühne im „Kleinen Haus“. Nach dem Duo Aki Takase und Daniel Erdmann stehen die zehn Musiker von Thärichens Tentett auf der Bühne.

Die in Berlin lebende japanische Pianistin Aki Takase und der Saxofonist Daniel Erdmann trafen sich erstmals Mitte der 1990er Jahre, als Takase Improvisation an der Berliner Musikhochschule „Hanns Eisler“ unterrichtete, wo Daniel Erdmann zu dieser Zeit studierte. In der Folge lud Aki Takase Daniel Erdmann ein, in ihrem Sextett zu spielen, das aus einigen der herausragendsten Musiker der Berliner Szene der 1990er Jahre wie Rudi Mahall und Tony Buck bestand.

Im Jahr 2000 bekam Daniel Erdmann ein Stipendium des deutsch-französischen Kulturrates und zog nach Paris – damit endete vorerst die Zusammenarbeit mit der stilprägenden Pianistin. Doch 15 Jahre später trafen sich Aki Takase und Daniel Erdmann, der inzwischen schon viele Jahre in Reims in der Champagne lebte, zufällig am Pariser Flughafen. Dort verabredeten sich die beiden, endlich wieder gemeinsam zu spielen.

Aki Takase erhielt bereits 2002 den renommierten SWR-Jazzpreis. Sie erhielt bislang acht Nominierungen für den Vierteljahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik. Im November 2021 wurde ihr im Rahmen des Berliner Jazzfestes der renommierte Albert-Mangelsdorff-Preis verliehen. Daniel Erdmann wurde im Rahmen des Enjoy Jazz Festivals im Herbst 2020 mit dem der SWR-Jazzpreis ausgezeichnet. Im Juni 2021 waren Aki Takase und Daniel Erdmann die ersten Träger des neu vergebenen deutschen Jazzpreises.

Das 1999 gegründete Thärichens Tentett wird auch als „Botschafter der Berliner Jazzszene bezeichnet. Das aktuelle Album „No Half Measures“ ist eine Herzensangelegenheit: Nach nunmehr 20 Jahren, fünf Alben – das vorige „An Berliner Kinder“ mit dem „Echo“ prämiert – und vielen Konzerten in Europa und Asien bedankt sich Bandleader Nicolai Thärichen bei seinen treuen Musikern mit auf den Leib geschriebenen neuen Stücken.

Dabei konnte jeder eigene Ideen einbringen, seien es Gedichte zum Vertonen, Originalkompositionen oder Lieblings-Songs zur besonderen Behandlung. Herausgekommen ist ein ebenso abwechslungsreiches wie persönliches Programm, das noch tiefer blicken lässt in die Vorlieben und Talente aller beteiligten Künstler. Die Band gab sich selbst das Motto und der CD den Titel „No Half Measures“: ein großes Dankeschön an das treue Publikum und eine runde Sache zum 20-jährigen Bestehen.

Eintrittskarten für das Konzert von Trioscence sind sowohl im Kirchenbüro als auch im KulturBüro der Stadt Delmenhorst für 20 Euro (ermäßigt 15 Euro) erhältlich.  Die Eintrittskarten für die Konzerte im Kleinen Haus gibt es im KulturBüro sowie jeweils ab 18.30 Uhr an der Abendkasse für 29 Euro (ermäßigt 22 Euro). Alternativ kann für 48 Euro (ermäßigt 40 Euro) eine Festivalkarte für die beiden Konzerte am 7. und 8. Oktober erworben werden.

Nr. 345|22 – KulturBüro der Stadt Delmenhorst

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