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Pressemitteilung – 8. Juni 2022

Schüler-Führung, Stippvisite und Einblicke in Restaurierung

Die Städtische Galerie Delmenhorst lädt in dieser Woche zu drei Veranstaltungen ein. Am Donnerstag, 9. Juni, führt zunächst die Schülerin Valerie Geibel durch die Ausstellung „Antje Schiffers. Im Widerstand, im Aufbau, in der städtischen Kantine“. Beginn ist um 14 Uhr. Um 18 Uhr folgt die Stippvisite mit Erika Bernau. Am Freitag, 10. Juni, gibt dann Tobias Jung ab 16 Uhr einen Einblick in die Restaurierung einer Skulptur von Marianne Mangels. Um Anmeldung zu den Veranstaltungen wird gebeten – entweder per E-Mail an infostaedtische-galerie-delmenhorstde oder unter Telefon (04221) 14132.

Die Reihe „Schüler:innen führen Schüler:innen“ ist fester Bestandteil im Programm der Städtischen Galerie Delmenhorst. Diesmal moderiert die Schülerin Valerie Geibel vom Kunst-Leistungskurs des Gymnasiums an der Willmsstraße den Rundgang durch die aktuelle Ausstellung „Antje Schiffers. Im Widerstand, im Aufbau, in der städtischen Kantine“ für ihre Mitschülerinnen und Mitschüler sowie andere interessierte Besucherinnen und Besucher. Geibel hat die Künstlerin Antje Schiffers beim Aufbau der Ausstellung persönlich kennengelernt und gesprochen. Für Schülerinnen und Schüler ist der Eintritt frei.

Bei der Stippvisite am Donnerstagabend spricht Landschaftsplanerin Erika Bernau in der Ausstellung über das Image einer Stadt und nachhaltige Stadtentwicklung. Die Teilnahme kostet fünf Euro.

Man könnte Bernau als Stadtteil-Entwicklerin bezeichnen – allerdings mit einem besonderen Schwerpunkt, die Planung mit den Menschen vor Ort zu entwickeln. Die Menschen im Wollepark kennen Bernau als Quartiersmanagerin, die an verschiedenen Programmen beteiligt war, um das heterogene Viertel zusammenzuschweißen.

Als Quartiersmanagerin war sie auch an einem Austausch mit der Partnerstadt Allonnes beteiligt, bei dem es um kultursensible Gesundheitsförderung ging. Das ist ein sehr konkretes Beispiel dafür, wie Partnerstädte sich gegenseitig bereichern können, wenn Menschen sich für ihre Arbeitsfelder internationale Tipps holen. Stadtplanung bedeutet für Erika Bernau zunächst einmal eine genaue Auseinandersetzung mit der Situation vor Ort: „Jeder Ort hat seine ganz individuelle Geschichte, die es zuerst zu verstehen gilt. Was erzählt uns ein Ort? Welche Geschichten gilt es zu entdecken? Wo will ein Ort hin? Welche Menschen nutzen den Ort? Welche Bedürfnisse gibt es? Was sagt uns der Ort über die Menschen und was sagen uns die Menschen über den Ort? Eine gute Planung ist darauf angewiesen, dass alle Geschichten, die wichtig sind, erzählt und gesehen werden.“

Mit dieser Herangehensweise kommt Bernau der künstlerischen Praxis von Antje Schiffers gedanklich nahe, die für ihre Einzelausstellung im Haus Coburg in die Rolle einer Kultur-Diplomatin geschlüpft ist und die fünf Delmenhorster Partnerstädte besucht hat. Bei ihren Reisen ließ sie sich von der Frage leiten, welche Rolle Kunst und Kultur in den unterschiedlichen Ländern und Städten spielen. Mit Bernau wird es bei der Stippvisite darum gehen, wie eine Stadt oder ein Stadtteil aktiv auf die eigene Imagebildung einwirken kann und welche Akteure hier positiv wirken können.

Erika Bernau, geboren 1970, hat Landschaftsplanung und Musik studiert und nach ihrem Studium schnell das Feld der partizipativen Stadtplanung für sich entdeckt. Für 15 Jahre hat sie bei Spiel-Landschaft-Stadt in Bremen gearbeitet und sich anschließend mit dem Büro Stadt-Impulse selbstständig gemacht, bei dem es um partizipative Planungsprozesse geht. Nachdem sie fünf Jahre als Quartiersmanagerin im Wollepark gearbeitet hat, ist sie seit 2021 Regionalentwicklerin bei der Firma Sweco.

Zum Vormerken: Die nächste Stippvisite findet am Donnerstag, 16. Juni, statt. Dann besucht Sascha Leeske vom Filmfestival Provinziale aus Eberswalde das Haus Coburg.

Am Freitag berichtet Tobias Jung, gelernter Steinmetz und Fachhandwerker für Restaurierung aus Sachsen-Anhalt, von seiner Arbeit und über die Auswirkungen von Wind und Wetter auf Stein. Aktuell arbeitet er an der Restaurierung einer Skulptur von Marianne Mangels. Die Gäste erwartet ein anregendes und informatives Gespräch. Sie erhalten zudem einen exklusiven Einblick in die Reinigung und Oberflächenbehandlung der Skulptur. Die Teilnahme an der Veranstaltung kostet fünf Euro. Für Mitglieder des Freundeskreis Haus Coburg ist der Eintritt frei.

Die Betonplastik „Sitzende Frau mit zwei Kindern“ ist eine von mehreren Arbeiten der Bildhauerin Marianne Mangels, die sich in der Sammlung der Städtischen Galerie Delmenhorst befinden. Die Künstlerin wurde 1908 in Augustenburg geboren und gehörte zu den ersten Frauen, die in Berlin Bildhauerei studieren konnten, nachdem Frauen ab 1919 an den staatlichen Kunstakademien zugelassen worden waren. Der Zweite Weltkrieg hat ihre künstlerische Laufbahn gestoppt. Obwohl ihre Werke nach dem Krieg nur selten ausgestellt wurden, hat sie bis zu ihrem Tod 1990 bildhauerisch gearbeitet. Ab 1955 wohnte sie mit ihrem Mann Johannes Mangels in Delmenhorst.

„Sitzende Frau mit zwei Kindern“ ist 1961 als Auftragsarbeit für das damalige städtische Kinderwohnheim in Delmenhorst entstanden. Nach der Schließung des Heims kam die Figur an den heutigen Standort – sie steht also seit mehr 60 Jahren im Freien. Dank der finanziellen Beteiligung eines privaten Spenders ist es in diesem Jahr möglich geworden, die Außenplastik gründlich zu restaurieren.

Tobias Jung arbeitet nun in einem mehrwöchigen Prozess an dieser Figur auf der Grünfläche zwischen Fischstraße und Wittekindstraße, direkt gegenüber vom Haus Coburg.

Termine:

  • Schüler-Führung mit Valerie Geibel
    Donnerstag | 9. Juni 2022 | 14 Uhr
    Städtische Galerie Delmenhorst | Fischstraße 30
  • Stippvisite mit Erika Bernau
    Donnerstag | 9. Juni 2022 | 18 Uhr
    Städtische Galerie Delmenhorst | Fischstraße 30
  • Restaurierung einer Skulptur mit Tobias Jung
    Freitag | 10. Juni 2022 | 16 Uhr
    Städtische Galerie Delmenhorst | Fischstraße 30

Nr. 189|22 – Städtische Galerie Delmenhorst

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