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Pressemitteilung – 7. Dezember 2021

„Kunst ist mein Leben“: Vortrag im Haus Coburg

Die Ausstellung „60 Jahre Kunst im Haus Coburg“ zeigt Werke der städtischen Kunstsammlung aus drei Jahrhunderten. Die älteste Arbeit, ein Porträt des Malers Arthur Fitger, gemalt von Franz von Lenbach, ist im Jahr 1865 entstanden. Das jüngste Werk von Fredrik Værslev stammt aus dem Jahr 2019.

Um in dieser Bandbreite die Künstlerin Jacoba van Heemskerck detaillierter vorzustellen, hält Luisa Fink am Donnerstag, 9. Dezember, den Vortrag „Kunst ist mein Leben“. Ab 19 Uhr stellt sie das Werk einer der spannendsten Künstlerinnen der Moderne vor. Fink ist Kuratorin der Museen Stade und konzipierte die dort aktuell präsentierte Überblicksschau zu der Künstlerin.

Jacoba van Heemskerck (1876 bis 1923) hat in weniger als zwei Jahrzehnten ein kraftvolles Œuvre geschaffen, das Gemälde, Holzschnitte, Mosaike und Glasarbeiten umfasst. Zu Lebzeiten stand die niederländische Künstlerin im Zentrum der Avantgarde und der Sturm-Bewegung um Herwarth und Nell Walden in Berlin. Nach Oskar Kokoschka ist sie die meist gezeigte künstlerische Position. Bald nach ihrem Tod geriet sie jedoch in Vergessenheit, so wie viele Künstlerinnen zu Beginn des 20. Jahrhunderts, die erst langsam wiederentdeckt wurden.

Rhythmische Kompositionen des Bildraums, schwarze Umrisslinien und ein intensiver Farbeinsatz prägen van Heemskercks expressive Landschafts-, Stadt- und Hafenmotive. Sie sind von der niederländischen Natur und regelmäßigen Sommeraufenthalten am Meer geprägt. Dabei geht es van Heemskerck jedoch weniger um eine unmittelbare Wiedergabe der sichtbaren Umgebung. Vielmehr eröffnet sich ihrer Auffassung nach hinter der äußeren Natur eine Welt aus Licht, Energie, Farben und Formen, die von einer Verbindung allen Lebens zeugt.

Van Heemskercks Lebensanschauung spiegelt ein vor 100 Jahren aufkommendes Weltbild wider, das einen reinen Positivismus für überholt hält. Dies zeigt sich in der Lehre der Anthroposophie, mit der sich van Heemskerck beschäftigt. Auch in der Sturm-Bewegung, der sie von 1913 bis 1923 neben Künstler wie Franz Marc, Fritz Stuckenberg, Wassily Kandinsky, Gabriele Münter oder Alexej Jawlensky angehört, werden neue Auffassungen von Kunst und Gesellschaft begründet. Heute, wo die Menschen unter anderen Vorzeichen gefordert sind, die komplexen Zusammenhänge in der Welt als Ganzes zu sehen, ist ihr Werk wieder höchst aktuell.

Der Vortrag von Luisa Fink ist eine Hybrid-Veranstaltung. Zehn geimpfte oder genesene Personen (2G-Regel) können im Haus Coburg teilnehmen. Der entsprechende Nachweis ist mitzubringen. Zeitgleich wird es einen Livestream im Internet geben. Anmeldungen sind für beide Formate per E-Mail an infostaedtische-galerie-delmenhorstde und unter Telefon (04221) 14132 möglich.

Der Vortrag von Barbara Alms wurde auf Sonnabend, 15. Januar 2022, verschoben. Sie wird am Finissage-Wochenende in einem Gesprächsformat die Entstehung der Städtischen Kunstsammlung schildern. Über die Bedingungen, unter denen dieser Abend stattfindet, wird zeitnah informiert.

  • Termin:
    Donnerstag | 9. Dezember 2021 | 19 Uhr
    Städtische Galerie Delmenhorst | Fischstraße 30 und Livestream im Internet

Nr. 365|21 – Städtische Galerie Delmenhorst

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