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Pressemitteilung - 9. Januar 2020

Ausstellungseröffnung in Städtischer Galerie Delmenhorst

Mit einem starken malerischen Auftritt startet die Städtische Galerie Delmenhorst ins neue Jahr: Der junge Künstler Adrian Mudder zeigt unter dem Titel „Pictures from my Pocket“ einen umfassenden Einblick in sein zeichnerisches und malerisches Werk der vergangenen Jahre. Die Ausstellung wird am Freitag, 17. Januar, um 20 Uhr eröffnet.

„Pictures from my Pocket“ ist die erste museale Einzelausstellung des 1986 in Delmenhorst geborenen Nachwuchstalents Adrian Mudder. Viele der von ihm präsentierten Arbeiten kommen frisch und unmittelbar aus seinem Leipziger Atelier. In atmosphärisch dichten Räumen sind eine Vielzahl seiner Smartphone-Skizzen, Arbeiten auf Papier und Gemälde zu sehen, außerdem großzügige Wandmalerei und eine lichtbasierte Installation im Wintergarten der Villa. Als dialogische Intervention sind zudem zwei aus Privatsammlungen entliehene Gemälde des großen Bremer Inspirators Norbert Schwontkowski (1949 bis 2013) mit im Bunde.

In einer medial zunehmend beschleunigten Welt setzt Adrian Mudder auf die unverbrauchten Möglichkeiten der Malerei. Dabei ist er ein wachsamer Beobachter seiner Umwelt, ein Künstler der stetig skizziert, zeichnend protokolliert, malerisch fabuliert, auf seinen Reisen, in der Natur wie auch im urbanen Raum. Die Lichtregie unserer Städte, die Illumination von Straßen und Läden, das Leuchten aus dem Privaten heraus wie die Lichtinszenierungen aller erdenklichen Etablissements werden ihm zum malerischen Thema.

Als Nachtschwärmer nutzt Adrian Mudder in jüngster Zeit enthusiastisch die schier unendlichen Möglichkeiten der digitalen Zeichnung und Malerei mit dem Smartphone. Werden Laptop und Handy längst kritisch als „mobiles Arbeitslager“ (Byung-Chul Han) bezeichnet, entdeckt Adrian Mudder in ihnen einen Jungbrunnen für sein Analogmedium Malerei. Im Stile permanenter Fingerübungen erwischt der Künstler Tag für Tag farbstarke Zeichnungen auf seinem Mobiltelefon. Ein Training für sein „Kurzstreckenkonzentrationsgehirn“, wie er beschreibt. Adrian Mudder fasziniert das forcierte Tempo dieser Bildproduktion, die mit minimalem Aufwand ein Schaffen im Hier und Jetzt ermöglicht. Zeichnend und malend taucht er so in die Fülle, in die Absurdität wie auch die Komik des Alltagslebens ein. Genauso hat er sensible Sensorien für alle erdenklichen Facetten von Depression, Tristesse und Einsamkeit in einer Welt, die sich mehr und mehr im aufleuchtenden Widerschein der Endgeräte zeigt – und immer weniger weiß, was die Schwärze der Nacht, was absolute Stille und tiefer Schlaf sein können.

Im Verlauf der Ausstellung erscheint eine reich bebilderte Publikation (deutsch/englisch). Ausstellung und Publikation werden großzügig vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur, von der Oldenburgischen Landschaft, vom Freundeskreis Haus Coburg und der OLB-Stiftung unterstützt.


Nr. 12|20 - Städtische Galerie Delmenhorst

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