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Pressemitteilung - 8. Dezember 2020

Delmenhorst erfolgreich als „Familiengerechte Kommune“

Positives Zwischenfazit: Bereits nach einem Jahr zeigt sich die Stadt Delmenhorst als erfolgreiche „Familiengerechte Kommune“. Dieses Zertifikat hatte der gleichnamige Verein im November 2019 Vertretern aus dem Rathaus überreicht. Die Stadt hat verbindliche Ziele für ihre Strategie definiert und muss diese innerhalb von drei Jahren umsetzen. Das Herzstück des sozialen Miteinanders in Delmenhorst sind die Familienzentren, die eine besondere Bedeutung haben.

„Das Zertifikat ‚Familiengerechte Kommune‘ ist etwas ganz Besonderes für die Stadt Delmenhorst“, sagt Rudolf Mattern, Fachbereichsleiter Jugend, Soziales und Gesundheit.

Im März 2019 hat der Rat der Stadt Delmenhorst im Rahmen des Audits Familiengerechte Kommune verschiedene Ziele und Maßnahmen zur Familiengerechtigkeit verabschiedet. Ein wichtiges Ziel in diesem Zusammenhang: der Ausbau der Familienzentren und des Miteinanders der Generationen und Kulturen.

Nach einem Zertifizierungsverfahren erhielt die Stadt Delmenhorst am 12. November 2019 die Auszeichnung „Familiengerechte Kommune“. Darin bescheinigt der gleichnamige Verein der Stadt Delmenhorst, eine Bestandsanalyse vorgenommen und unter Beteiligung wichtiger Akteure und Vertretern der Politik Lösungen für die Verbesserung der Lebensbedingungen erarbeitet zu haben.

„Auch mit überschaubaren Ressourcen ist es in Delmenhorst bei den bekannten Rahmenbedingungen gelungen, ein friedliches und gutes Zusammenleben zu ermöglichen“, sagt Mattern.

Im Rahmen des Zertifizierungsverfahrens wurden verschiedene Handlungsfelder in den Blick genommen und in gemeinsamen Workshops Ziele und Maßnahmen erarbeitet.

In einem Handlungsfeld geht es um die „Steuerung, Vernetzung und Nachhaltigkeit“ der fachbereichsübergreifenden Ziele und Maßnahmen zur Vermeidung von Doppelstrukturen. Die Audithandlungsfelder und der Umsetzungstand sind daher regelmäßige Besprechungsthemen im Verwaltungsvorstand mit den Fachbereichsleitern.

Im Handlungsfeld „Familie und Arbeitswelt, Betreuung“ konnte der Ausbau der Kinderbetreuungsinfrastruktur insbesondere auch durch die Inbetriebnahme der Kindertagesstätte Schafkoven an der Otto-Jenzok-Straße zum 1. Februar 2019 umgesetzt werden. Die Stadt Delmenhorst hat sich als attraktiver Arbeitgeber durch Angebote wie Telearbeitsplätze, flexible Arbeitszeitgestaltung und das Jobticket (seit November 2020) gezeigt.

Im Mittelpunkt des sozialen Miteinanders stehen gemeinsam mit den Nachbarschaftsbüros die drei Familienzentren Villa, St. Christophorus und Wolle, die in Delmenhorst eine besondere Bedeutung haben.

In einem Beteiligungsworkshop haben Interessenvertreter und Beiräte ihre Ideen und Anregungen eingebracht – die Ergebnisse sind dann in das vom Rat beschlossene Zielpapier eingeflossen. Im gesamten Stadtgebiet ist ein flächendeckender Ausbau der Familienzentren vorgesehen. Planungen für ein neues zusätzliches Familienzentrum laufen bereits.

Anliegen der Familienzentren ist es, Schnittstellen zwischen Politik, Verwaltung und Bürgern zu schaffen, um eine Zukunftsplanung aus Familiensicht zu betreiben. Mit Familien sind dabei nicht nur junge Paare mit Kind, sondern alle Formen des Zusammenlebens gemeint – also auch Rentnerpaare, Alleinstehende oder Menschen mit Beeinträchtigungen. Ein wesentliches Ziel ist die Weiterentwicklung der Beteiligungskultur und die zielgerichtete Weiterentwicklung der Familiengerechtigkeit in Delmenhorst.

Die Angebote der Familienzentren und der Nachbarschaftsbüros sollen koordiniert werden und das soziale Miteinander der Generationen und Kulturen in Delmenhorst eine Heimat finden. Generationsübergreifende Projekte wurden bereits eingerichtet. Bildungsangebote für Senioren wurden in der VHS, den Nachbarschaftsbüros und den Familienzentren angeboten – angepasst aufgrund Corona-bedingter Einschränkungen.

„Insgesamt wurde im Bereich ‚Bildung und Erziehung‘ eine gute Bildungsinfrastruktur geschaffen“, sagt Mattern. Der Schulentwicklungsplan für den Sekundarbereich I wurde vom Rat der Stadt Delmenhorst beschlossen. Am 1. Januar dieses Jahres begann die extern begleitete Schulentwicklungsplanung für den Grundschulbereich.

Im Handlungsfeld „Beratung und Unterstützung“ wurde erstmals in Delmenhorst ein Familienatlas erstellt, der in naher Zukunft den Familien zur Verfügung gestellt werden soll. Dieser enthält Unterstützungsmaßnahmen für Familien in prekären Lebenslagen (Stichwort: Armut in Delmenhorst) für alle Übergänge von der Geburt bis zur Berufsausbildung und soll Transparenz über vorhandene Beratungs- und Unterstützungsstrukturen geben. Auch die aktuellen Leistungen und Angebote speziell für Senioren sind auf der Internetseite der Stadt Delmenhorst zu finden.

Etablierte Präventionsangebote für Kinder, Jugendliche, junge Volljährige sowie deren Eltern wie zum Beispiel der Besuchsdienst für Eltern von Neugeborenen, Familienhebammendienst, Familienstützender Dienst, Delko (ehemals Mobiler Dienst Kita), Mobiler Dienst an Grundschulen, Sozialarbeit an Schulen, Patenschaftsmodell für Kinder von psychisch erkrankten Eltern und Streetwork wurden evaluiert und sollen angepasst werden.

Niedrigschwellige Zugangsmöglichkeiten zu Beratungs- und Unterstützungsmaßnahmen werden insbesondere durch die Familienzentren angeboten. Zur Überwindung von Sprachbarrieren wurde eine Online-Unterstützung eingerichtet (Videodolmetscher). Die zentrale Steuerung und Vermittlung von Dolmetschern erfolgt durch den Verein Integrationslotsenteam.

Im Bereich „Wohnumfeld und Lebensqualität“ konnten 200 zusätzliche Wohneinheiten geschaffen werden. Das Radwegenetz wurde durch die Ausweisung sowie den Beginn von insgesamt drei Fahrradhauptrouten erweitert (Routen A1 und A10 in Deichhorst und Route A6 in Heidkrug).

Das Konzept „Safe-Community“ wurde fortgeführt und noch mehr in den Fokus der Öffentlichkeit gestellt. Die Stadt Delmenhorst fördert durch eine positive Wahrnehmung gesundheitsfördernde Maßnahmen/Leistungen in Delmenhorst.

Das Zielpapier des Audits sieht vor, dass im Delmenhorster Stadtgebiet entsprechend dem aktuellen Sportentwicklungsplan die ermittelte Anzahl an Sportanlagen und Sporthallen zur Verfügung stehen soll. Corona-bedingt hat sich die vorgesehene extern begleitete Sportstättenentwicklungsplanung zunächst verzögert. Im Kulturbereich erfolgte eine Überarbeitung und Erweiterung des Angebotes der kulturellen Einrichtungen im Rahmen der Begrenzungen aufgrund der Corona-Pandemie.

Anfang 2020 erfolgte eine aktuelle Befragung von Senioreninnen und Senioren zur Wohnsituation. Ein bedarfsgerechtes Angebot an barrierearmem Wohnraum ist geplant. Die Weiterentwicklung der Pflegeinfrastruktur beinhaltet die Fortschreibung des vorhandenen Pflegebedarfsplans (voraussichtlich ab 2021). Insgesamt wurden zwei weitere stationäre Einrichtungen an der Cramerstraße und am Moorweg geschaffen.


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