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Pressemitteilung - 19. Juni 2020

30 Jahre Städtepartnerschaft mit Eberswalde

„Dauerhafte Verbindungen zwischen den Bürgern ihrer Städte zu entwickeln und aufrechtzuerhalten, um damit das Verständnis füreinander zu fördern“: So sind in einer Urkunde, die am heutigen Freitag vor genau 30 Jahren unterzeichnet wurde, Sinn und Zweck der Städtepartnerschaft zwischen Delmenhorst und dem brandenburgischen Eberswalde beschrieben. Und so wird die Beziehung auch weiterhin gepflegt.

Der Blick auf das historische Dokument lässt allerdings erahnen, dass sich seit dem 19. Juni 1990 doch manches weiterentwickelt hat. Seinerzeit gelobten die Unterzeichner nämlich ebenfalls, mit der Partnerschaft „einen Beitrag für Frieden und Entspannung auf dem europäischen Kontinent zu leisten“. Die Absicht ist zwar grundsätzlich auch heute noch aktuell. Doch stehen derartige Ziele längst nicht mehr im Zentrum deutsch-deutscher Kontakte, sondern ihre damalige Betonung ist vor allem vor dem Hintergrund der Entstehungszeit zu sehen.

Schließlich war die jahrzehntelange Konfrontation zwischen West und Ost damals noch sehr präsent. Erste Kontakte zwischen Delmenhorst und Eberswalde-Finow, wie die Doppelstadt damals noch hieß, wurden im Spätherbst 1989 unmittelbar nach dem Fall der Berliner Mauer geknüpft. Rasch entwickelten sich Verbindungen auf ganz unterschiedlichen Ebenen, etwa zwischen Vereinen, Verbänden und Schulen.

Mehr als bei jeder anderen Delmenhorster Städtepartnerschaft spielte außerdem die Zusammenarbeit zwischen den beiden Kommunalverwaltungen eine Rolle. So unterstützten nach der Wende zahlreiche Mitglieder der Delmenhorster Stadtverwaltung ihre Eberswalder Kollegen, und viele Beschäftigte der Eberswalder Stadtverwaltung sammelten in Delmenhorst Erfahrung.

Aktuell ist angedacht, diesen Austausch in neuer Form mit Auszubildenden wiederzubeleben. Das Anfang März beim jüngsten Besuch einer Eberswalder Delegation in Delmenhorst besprochene Projekt musste allerdings wegen der Corona-Pandemie vorerst auf Eis gelegt werden.

Das gilt ebenso für die Feier zum 30-jährigen Bestehen der Städtepartnerschaft. Sie war eigentlich für den heutigen Jahrestag in Eberswalde geplant, wurde aber auf unbestimmte Zeit verschoben.

Ebenso hat der Partnerschaftskreis Eberswalde, der die Kontakte zwischen den gut 82.000 Delmenhorstern und den etwas mehr als halb so vielen Eberswaldern auf ehrenamtlicher Seite pflegt, die für August vorgesehene jährliche Reise gen Osten mittlerweile abgesagt. Ob die ursprünglich für April angesetzte Fahrt in die Gegenrichtung im Herbst nachgeholt werden kann, ist derzeit noch offen.

Gleichwohl bemühen sich beide Seiten, die Verbindung trotz der gegenwärtig erschwerten Bedingungen aufrechtzuerhalten und der Lage angepasste neue Wege zu entwickeln. So ist etwa erst kürzlich aus Delmenhorst ein Aufruf nach Eberswalde gegangen, sich am „Virtual Run“ zu beteiligen, der in diesem Jahr den 24-Stunden-Burginsellauf ersetzt. Umgekehrt sind die Delmenhorster eingeladen, beim virtuellen Eberswalder Stadtlauf dabei zu sein.

Zum Jahrestag hat Oberbürgermeister Axel Jahnz dem Eberswalder Bürgermeister Friedhelm Boginski zudem ein besonderes Zeichen der Verbundenheit geschickt: In einer Collage sind Fotos von Orten zusammengestellt, an denen Eberswalde in Delmenhorst sichtbar ist – vom Wappen auf dem Rathausplatz über die zum Tag der deutschen Einheit am 3. Oktober 1990 gepflanzte Eberesche und den von einem Eberswalder Künstler gestalteten Eber am Grafteingang Bismarckstraße bis zur Eberswalder Straße in Heidkrug.


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Eberesche am Grafteingang Bismarckstraße
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