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Pressemitteilung - 1. November 2019

Interaktive Integrationsangebote: Geld für den Wollepark

Es mussten viele Formulare ausgefüllt werden, nachdem die Stadtverwaltung im Frühjahr erfahren hatte, dass der Antrag auf Förderung des „Investitionspaktes Soziale Integration im Quartier“ positiv begutachtet wurde und der niedersächsische Umwelt- und Bauminister Olaf Lies die Zusage im Juli persönlich nach Delmenhorst brachte. Nun liegt der sogenannte Zuwendungsbescheid der NBank, der Fördermittelbehörde des Landes Niedersachsens, vor und die Arbeit kann beginnen.

Insgesamt fließen 495.000 Euro in den kommenden vier Jahren in die Parkanlage Wollepark. Ein Großteil dieser Finanzmittel kommt vom Bund (75 Prozent), ein weiterer Teil vom Land Niedersachsen (15 Prozent). Einen Teil von rund 50.000 Euro (zehn Prozent) übernimmt die Stadt Delmenhorst selbst.

Ziel des Investitionspaktes ist es, die gesellschaftliche Integration und den sozialen Zusammenhalt allgemein in der Stadt und speziell im Wollepark zu stärken und die Lebensqualität zu verbessern. Das Konzept, das gemeinsam von Stadtplanung und Quartiersmanagement erarbeitet wurde, trägt den Namen „Spiel-Raum Wollepark – Ort interaktiver Integrationsangebote“. Es sieht eine Mischung aus baulichen Maßnahmen und der Schaffung qualitätsvoller Begegnungsräume sowie das Bespielen dieser Räume durch Aktionen und Kooperationspartner vor.

Sozial und räumlich ausgegrenzte Quartiere wie der Wollepark und die Menschen, die dort wohnen, sollen durch verschiedene Aktivitäten im Landschaftspark mit dem Schwerpunkt Sprach- und Umweltbildung gestärkt, die Lebensqualität und die Chancengleichheit verbessert und der Anschluss an die Stadtgesellschaft ermöglicht werden. Ferner soll auch die Mehrheitsgesellschaft in ihrer Integrationsbereitschaft gestärkt werden, indem unter anderem das Selbstwert- und Sicherheitsgefühl nicht nur durch Ausgrenzung, sondern durch Begegnung und gemeinsame Nutzung und Aktivität hergestellt wird.

Der Landschaftspark Wollepark besitzt viele Qualitäten, weist aber auch an vielen Stellen Probleme auf: Eine geringe Aufenthaltsqualität sowie Nutzungskonflikte und eine geringe Wahrnehmung von außen. Viele Delmenhorster oder Gäste von außerhalb kennen den Park entweder nicht oder empfinden ihn als Angstraum beziehungsweise No-go-Area.

Die Qualitäten des öffentlichen Raums, der auch immer ein sozialer Raum ist, sollen herausgearbeitet werden. Mit sensiblen Eingriffen sollen Orte der Begegnung geschaffen werden. Durch bauliche Veränderungen soll der Park zukünftig allen Personen und sozialen Gruppen zugänglich sein – Einheimischen und Zugezogenen, Gesunden und Gebrechlichen, mobilen und in ihrer Mobilität eingeschränkten Menschen, Erwerbstätigen und Erwerbslosen.

Zu Beginn steht der Bau einer Calisthenics-Anlage für das sogenannte Hood-Training auf dem Programm, wie sie bereits in den Graftanlagen und im Bremer Quartier Osterholz-Tenever erprobt wurde. In den kommenden Jahren wird dann unter anderem das Wegesystem barrierefrei gestaltet und der Zugang zum See verbessert.

Im kommenden Frühjahr 2020 soll der sogenannte „Park-Integrationsmanager“ mit der Umsetzung geplanter Partizipationsprojekte, Sprach- und Umweltbildungsaktivitäten sowie der Einbindung möglichst vieler Partner in das Projekt beginnen. Diese Fachkraft betreut das Integrations-Pakt-Projekt „Spiel-Raum Wollepark“ im Auftrag der Stadtverwaltung in enger Kooperation mit dem bestehenden Quartiersmanagement und sorgt dafür, dass der Park mit seinen alten und neuen Qualitäten als „Ort interaktiver Integrationsangebote“ bespielt wird.


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