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Pressemitteilung - 23. September 2019

Schauspieler Robin Sondermann liest Karl Ove Knausgård

Dem norwegischen Star-Autor Karl Ove Knausgård – beziehungsweise dessen Texten – können Literatur- und Kunstinteressierte am Sonntag, 6. Oktober, in der Städtischen Galerie Delmenhorst begegnen. Passend zur Frankfurter Buchmesse mit dem Gastland Norwegen, liest der Fernseh- und Theaterschauspieler Robin Sondermann inmitten der aktuellen Ausstellung „Fenstermalerei“ des norwegischen Malers Fredrik Værslev Teile aus Knausgårds Romanzyklus.

Im Eintritt zu der Wandellesung sind ein Glas Wein und Finger Food inbegriffen. Die Karten kosten im Vorverkauf an der Museumskasse zwölf Euro, am Tag der Veranstaltung 15 Euro. Weitere Informationen gibt es unter Telefon (04221) 14132 oder per E-Mail an infostaedtische-galerie-delmenhorstde.

„‚Wie ich höre, willst du Lehrer  werden, Karl-Ove?‘, fragten die Leute gegen Ende des Sommers. ‚Nein‘, antwortete ich. ‚Ich will Schriftsteller werden. Aber bis dahin muss ich von irgendetwas leben. Ich werde dort oben ein Jahr arbeiten, ein bisschen Geld beiseitelegen und dann durch Europa reisen.‘ […] Ich nahm die halbe Flasche Whisky aus dem Koffer, holte mir ein Glas aus dem Bad, goss ein. Zog die Gardine zur Seite und trank den ersten Schluck, der mich zusammenzucken ließ, dabei blickte ich über das eigenartig beleuchtete Wohngebiet vor dem Fenster.“ (aus Karl Ove Knausgård, Leben)

Mit bestechender Authentizität und Schonungslosigkeit gegenüber dem Alltag beschreibt der norwegische Autor sein Leben. Dabei nimmt er kein Blatt vor den Mund, wenn es um die eigene Alkoholsucht, Freunde und Familie sowie um Ängste, Verluste oder das Scheitern geht.

Mit diesem autobiografischen Schreibprojekt, das im Original „Min Kamp“ heißt, hat sich Karl Ove Knausgård auch international in die Herzen einer Millionen-Leserschaft geschrieben. So wird die diesjährige Frankfurter Buchmesse unter anderem von Karl Ove Knausgård eröffnet.

Die Faszination, die sich auf 4.500 Seiten entfaltet, hat das Bremer Theater auf die Bühne gebracht. Hauptdarsteller in der gesamten Knausgård-Serie war Robin Sondermann, auch bekannt aus Fernseh-Formaten wie „Tatort“ oder „Die Männer vom K3“.

Das stereotype, heimelige Bild eines skandinavischen Hauses, das durch Werbung, Literatur und Fernsehen vermittelt wird, bröckelt. Und doch sind es die vielen Beschreibungen von Wohnsituationen, von Beziehungskonstellationen und von Norwegen, die Knausgårds Werk so einfach und betörend machen.

So lassen sich zwischen ihm und dem norwegischen Künstler Fredrik Værslev, der das Haus Coburg zu einem Gesamtkunstwerk verwandelt hat, durchaus Parallelen ziehen. Als besonderes Schmankerl sind daher in der Ausstellung „Fenstermalerei“ nun Teile aus Knausgårds Romanzyklus zu hören, während das Auge auf Værslevs Kunst oder „das eigenartig beleuchtete Wohngebiet vor dem Fenster“ schweift.

Dabei kann das Publikum Robin Sondermann an die Schreibakademie im norwegischen Bergen oder ins Wohnhaus von Knausgårds Eltern auf der Insel Tromøy bei Arendal folgen. Ganz nebenbei erscheint das Haus Coburg in ungewohntem Licht.

In jedem Fall dürfte der Nachmittag Lust auf weitere Lektüre machen. Beim Ausklang mit einem Getränk und hausgemachtem Finger Food vom Freundeskreis Haus Coburg gibt es Gelegenheit zum Gespräch.

  • Termin:
    Sonntag | 6. Oktober 2019 | 15 Uhr
    Städtische Galerie Delmenhorst | Fischstraße 30

Nr. 403|19 - Städtische Galerie Delmenhorst

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