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20. September 2019

Leben und Werk Edvard Munchs in Wort und Bild

Um den wohl berühmtesten norwegischen Künstler Edvard Munch geht es bei einer Matinee im Rahmen der aktuellen Ausstellung „Fenstermalerei“ von Munchs Landsmann Fredrik Værslev in der Städtischen Galerie Delmenhorst. Der Vortrag des Hamburger Kunsthistorikers Dr. Thomas Carstensen am Sonntag, 29. September, beginnt um 11.30 Uhr. Karten gibt es im Vorverkauf an der Museumskasse zum Sonderpreis von vier Euro. Am Veranstaltungstag kostet der Eintritt einschließlich Ausstellungsbesuch, Getränk und hausgemachtem Fenster-Keks fünf Euro.

Fredrik Værslev (*1979 in Drøbak, Norwegen) arbeitet sowohl im Innen- als auch im Außenatelier und behandelt seine Leinwände unter anderem mit Terpentin- und Sonnenbädern, bis sein eigener Pinselstrich verschwunden ist. Auch Edvard Munch (1863 – 1944), der vor allem für sein Gemälde „Der Schrei“ (1893) bekannt ist, hat seine Bilder einer „Rosskur“ unterzogen. Er verbarg seine Bilder unter einer Schneedecke oder ließ sie bei Wind und Wetter im Außenatelier trocknen und testete so, was seine Malerei aushalten kann. Die Ähnlichkeiten der Vorgehensweise waren der Galerie Grund genug, den Referenten für einen Blick auf das Leben und Werk des Ausnahmekünstlers Munch einzuladen.

„Ich male, dann langweile ich mich am wenigsten“ – so unspektakulär beschrieb Edvard Munch einmal seine Motivation zur künstlerischen Arbeit. Doch was ihn eigentlich antrieb, war nichts weniger als die Rettung seiner Seele. Unter dem Leidensdruck psychotischer Angstzustände und einer selbstzerstörerischen Alkoholsucht entstanden Munchs „Bilder aus dem modernen Seelenleben“. Sie berichten von der Trauer um seine Angehörigen, der Unmöglichkeit der Liebe und immer wieder von seiner Lebensangst.

Edvard Munch malte um sein Leben, und er hat – anders als seine Zeitgenossen van Gogh und Toulouse-Lautrec – diesen Kampf gewonnen. So ist Munchs Lebenswerk auch ein bewegendes Zeugnis dafür, wie die mitreißende Kraft der Kunst aus finsterer Nacht wieder ins Licht führen kann.

In dem circa 90-minütigen Dia-Vortrag macht Dr. Thomas Carstensen mit zahlreichen Bildbeispielen die künstlerische und persönliche Entwicklung Munchs anschaulich. Der Kunsthistoriker, der über Rembrandts Beziehungen zum Judentum promoviert hat, ist seit vielen Jahren in ganz Deutsch-land als Erzähler von Kunstgeschichten unterwegs und hat schon über 1800 Vorträge gehalten. In Form spannender Geschichten, die mehr als bloße Wissensvermittlung sind, zeichnet er ein lebendiges Bild vom Künstler in seiner Zeit.

  • Termin:
    Sonntag | 29. September 2019 | 11.30 Uhr
    Städtische Galerie Delmenhorst | Fischstraße 30

Nr. 401|19 - Städtische Galerie Delmenhorst 

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