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Pressemitteilung - 3. Mai 2019

Neue Ausstellung in der Städtischen Galerie Delmenhorst

Am Freitag, 10. Mai, um 20 Uhr eröffnet die Städtische Galerie Delmenhorst ihre neue Ausstellung mit dem Titel „Dirk Meinzer. Das blaugrüne Dasein". Die umfassende Solo-Show zeigt Malerei, Arbeiten auf Papier, originale Künstlerbücher, Skulptur, Installation und Video. Mit einem Fokus auf die aktuelle Produktion der letzten Jahre bietet „Das blaugrüne Dasein“ einen tiefen Einblick in das ausufernde Schaffen des in Hamburg und im niedersächsischen Deinste arbeitenden Künstlers Dirk Meinzer.

Dirk Meinzer, geboren 1972 in Karlsruhe, ist ein charismatischer Tausendsassa, ein Suchender und Besessener, für den Kunst und Leben als metabolischer Akt ineinander fließen. Er ist ein abenteuerlustiger Forscher im Alltag wie auch in der Fremde. Intellektuell wie auch faktisch reisend schweift er durch die Geschichte der europäischen und außereuropäischen Kunst.

Als dilettierender Biologe, Anthropologe oder auch Zahlenmystiker frisst sich der Künstler durch Bibliotheken. Er ist genauso in der Musik unterwegs wie in der Welt der Träume, aus der sich sein notorisch unruhiger Geist speist. Und wie der Titel der Ausstellung vermuten lässt, lauscht Dirk Meinzer bei all seinen Suchbewegungen auch liebend gerne zugleich dem Rauschen des Meeres wie dem Vorbewussten einige Inspiration für seine Arbeit ab.

Nach seinem Studium an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg und zahlreichen langen Reisen unter anderem nach Tansania, Indonesien oder Island verfolgte Dirk Meinzer einen stark performativen, materialintensiven Ansatz, der in halluzinative Werke und in ganze Ausstellungskosmen mündete. In den letzten Jahren hat der Künstler eine überraschend feinsinnige, hochkonzentrierte Farbfeldmalerei, neue Collage-Serien und beeindruckende Künstlerbuch-Unikate geschaffen. Diesen neuen Ansätzen ist die Ausstellung „Das blaugrüne Dasein“ gewidmet.

Mit seiner delikaten Malerei, die teils phosphoreszierende Farben und minimale Naturelemente einbezieht, mit seinen grotesk-humorigen Sticker-Collagen der Serie „Hoopie-Poopie“ oder mit ornamentalen Print-Arbeiten gelingt es Dirk Meinzer das Rauschhafte, das Wilde und Sprunghafte – sein Konzept einer verschwenderischen Verausgabung im künstlerischen Schaffen – in teils zauberhaften, teils verstörenden Werken zu sublimieren. Bei genauerer Betrachtung erweist sich jede einzelne Arbeit als ein Vorschlag zur Besinnung inmitten einer Medienwelt, die eine zunehmend brisante politische Großwetterlage vermittelt.

Das so genannte Herrenzimmer der Städtischen Galerie Delmenhorst verwandelt Dirk Meinzer unter anderem mit seinen neuen Serien „Olea“
und „Trunkenheit“ sowie einem großformatigen „Punktebild“ zu einem Trabanten der legendären Hamburger Eckkneipe „Zum alten Ritter Sankt Georg“. Damit ist es auch der Ort, an dem das eigens für die Städtische Galerie Delmenhorst entstandene Künstlerbuch gleichen Titels seinen Auftritt erhält.

Dieses eigenwillige Buch, das im Museumshop erhältlich ist, zeigt Seite für Seite Stempel-Bilder der Ritter Freunde des Künstlers: die unverwechselbaren Signaturen der Gesprächspartner, die der Künstler in seinem Kurort Kneipe getroffen hat. Begleitend zum Künstlerbuch ist eine ebenfalls im Shop erhältliche Poster-Edition entstanden.

In der Remise von Haus Coburg zelebriert Dirk Meinzer mit zahlreichen Beispielen seiner künstlerischen Kooperationen einen offenen Begriff von Autorschaft, damit auch seine Aversion gegen Zuschreibungen und Kategorisierungen, gegen frustrierende Mechanismen des Kunstsystems, das nach wie vor allzu gerne das marktgängige Label eines einzigen Künstlerstars protegiert.

In der Remise wird Dirk Meinzer als betörender Rattenfänger erkennbar, als Kurator und Netzwerker, dessen Ruf professionell ausgebildete Künstler wie Peter Boué, Claus Böhmler, Axel Heil, Monika Michalko, Tilman Haffke, Tillmann Terbuyken, Nicola Torke und Anke Wenzel genauso folgen wie künstlerisch interessierte Laien, Kinder und Freunde.

Die Ausstellung „Dirk Meinzer. Das blaugrüne Dasein“ wurde vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur und dem Freundeskreis Haus Coburg unterstützt.


Nr. 181|19 - Städtische Galerie Delmenhorst

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