Pressemitteilung - 16. April 2019

Die Flatterulme ist der Baum des Jahres 2019. Passend zum Tag des Baumes, der seit 1952 am 25. April begangen wird, pflanzt die Stadt am Mittwoch, 24. April, mit der Unterstützung von Kindern der Kindertagesstätte (Kita) St. Martin eine Flatterulme auf dem Grundstück vor der Kita am Brauereiweg. Spatenstich ist um 10 Uhr.

Wenn von Ulmen gesprochen wird, denken die meisten wohl zuerst an das Ulmensterben in der Vergangenheit. Doch obwohl die Flatterulme, botanisch Ulmus laevis, gegen das Ulmensterben deutlich widerstandsfähiger ist als ihre botanischen Schwestern, ist sie in Deutschland selten geworden. Sie bevorzugt Flussauen, Auwälder und überflutete Gebiete als Standort. Durch begradigte Flussläufe und trockengelegte Feuchtgebiete zur Erweiterung landwirtschaftlicher Flächen hat die Flatterulme ihren Lebensraum in vielen Regionen verloren. Die wasserbegleitende Flatterulme ist heute am ehesten noch in größeren Flusstälern wie dem Oberrheingraben, entlang der Donau und in der Rhein-Main-Ebene zu finden.

Die Flatterulme ist ein sommergrüner Laubbaum und wird bis zu 35 Meter hoch. Sie ist im Volksmund auch als „Rüster“ bekannt. Im Alter bildet sie als einzige heimische Baumart Brettwurzeln aus. Die dickste bekannte Flatterulme Deutschlands steht in Brandenburg und hat einen Stammumfang von knapp zehn Metern. Mit einem geschätzten Alter von über 400 Jahren ist sie damit zugleich eine der ältesten ihrer Art.

Da die Flatterulme aufgrund bestimmter Inhaltsstoffe in der Rinde vom Ulmensplintkäfer gemieden wird, kann sie für andere ulmenspezifische Insekten wie dem Ulmenzipfelfalter ein Rettungsanker sein. Obwohl die Flatterulme die Nähe des Wassers liebt, kommt sie auch an trockeneren Standorten zurecht und ist damit auch als Stadt- und Parkbaum geeignet.

Der Baum des Jahres wird seit 1989 gekürt – die Auszeichnung soll auf die Eigenheiten der jeweiligen Bäume, ihre Bedeutung in der Vergangenheit oder für die Zukunft oder auch Seltenheit hinweisen.


Nr. 149|19 - tif