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Pressemitteilung - 14. Juni 2018

Neue Ausstellung in der Städtischen Galerie Delmenhorst

Am Freitag, 22. Juni, um 20 Uhr eröffnet die Städtische Galerie Delmenhorst die Ausstellung „Memory Palace“. Der Crossover-Künstler Stefan Marx bespielt Villa und Remise mit Plakaten, Zeichnungen, Künstlerbüchern und limitierten Editionen. Lässig schlägt er einen Bogen zwischen Alltag, DIY und Fine Arts.

Wer sich heutzutage etwas notiert, zeigt Flagge mit seiner Kladde. Man zückt ein cooles Blankbook, einen zeitlosen Klassiker oder demonstrativ eine Alternative aus dem Eine-Welt-Laden. Leere Bücher sind Bestseller. Das gilt auch für die Kladden des Suhrkamp-Verlages, die Stefan Marx  (geboren 1979 in Schwalmstadt) seit Jahren für seine Zeichnungen, Sprüche und Textbilder nutzt. Als visuelle Tagebücher begleiten sie ihn vor allem auf Reisen, am liebsten auf Fernreisen mit dem Flieger.

Flughäfen sind für Stefan Marx ein Paradies. Er zeichnet, wo er geht und steht. Porträts von Mitreisenden, Passanten, städtische Szenen, genauso auch Landschaften, Frösche, Hunde, Vasen, Pilze, Stillleben, Doodles. Hat Stefan Marx eine Kladde Seite für Seite gefüllt, kommt sie auf den Stapel in seinem Studio. So wächst und wächst der Fundus, aus dem er Motive für die Weiterarbeit extrahiert.

Für die Städtische Galerie Delmenhorst hat Stefan Marx über 50 seiner linearen, cartoonartigen Zeichnungen ausgesucht, als Plakateditionen umgesetzt und unter dem Titel „Memory Palace“ im Treppenhaus und in den Ausstellungsräumen des Hauses Coburg arrangiert. Der Titel der Show spielt auf den Gedächtnispalast an, eine aus der Rhetorik bekannte Memoriermethode.

Jemand, der etwas einüben möchte, legt seinen Prüfungsstoff oder die Argumente einer Rede in verschiedenen Räumen eines imaginierten Hauses ab, und zwar so, dass er sie beim gedanklichen Durchschreiten der Räume gut wiederfindet. In seinem Delmenhorster Palast arrangiert Stefan Marx solitäre Blätter, dann wieder lockere Folgen, motivische Verdichtungen, Wandkompositionen, Schwarz-Weiß und Farbe kommen vor, und immer wieder Worte, Slogans, Lyrics, Kommentare als unverwechselbare Marx’sche Schriftbilder.

Wer die Treppen auf und ab spaziert, begegnet Variationen eines Motivs, entdeckt Ähnliches und auch Wiederholungen. Der Zeichner lädt mit seinem „Memory Palace“ zum promenadologischen Vor- und Zurückblättern ein; das Haus Coburg ist wie sein Skizzenbuch, dessen Papier die vorangehenden Notate durchscheinen lässt. Dass die Plakatiererei in den musealen Räumen, die sonst bevorzugt gerahmte Originale vorstellen, auch eine kleine Palastrevolte ist, gehört zum Konzept, und die Remise des Hauses Coburg wird im Stilet eines Pop-up-Stores ein Sidekick zum Palast.

Dort zeigt Stefan Marx unter anderem Stoffdesigns, die er für sein 1995 gegründetes T-Shirt-Label „Lousy Living Company“ entwirft, Skateboards, Caps, Sticker, Stofftaschen, Vasen, Künstlerbücher, ein Best-of seiner Poster oder auch Cover des Hamburger Plattenlabels „Smallville“. Crossover ist Programm. Hauptsache, es kommt an.

Zur Ausstellung erscheint ein Buch mit rund 200 Zeichnungen von Stefan Marx und einem Text von Aneta Palenga und Dr. Annett Reckert.

Die Ausstellung wurde von der Volksbank Delmenhorst-Schierbrok, dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur, der Oldenburgischen Landschaft und dem Freundeskreis Haus Coburg unterstützt. Außerdem wird das von Copartikel entwickelte „Slam & Jam“-Programm, das die Ausstellung begleitet, vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogrammes „Demokratie leben!“ gefördert.

  • Termine:   
    Pressekonferenz
    Donnerstag | 21. Juni 2018 | 11.30 Uhr
    Städtische Galerie Delmenhorst | Fischstraße 30

    Ausstellungseröffnung
    Freitag | 22. Juni 2018 | 20 Uhr
    Städtische Galerie Delmenhorst | Fischstraße 30

Nr. 291|18 - Städtische Galerie Delmenhorst

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