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Pressemitteilung - 26. April 2018

Verhaftet, deportiert, überlebt und das Leben danach

Die Zeitzeugin Anita Lasker-Wallfisch, bekannt als die „Cellistin aus Ausschwitz“, ist am Mittwoch, 16. Mai, zusammen mit ihrer Tochter Maya Jacobs-Wallfisch in der Markthalle um 19 Uhr zu Gast. Der Eintritt ist frei.

Die beiden Frauen gewähren dem Publikum tiefe Einblicke in das Familienleben einer Frau, die das Konzentrationslager überlebt hat. Anhand der eigenen Familiengeschichte berichten sie über das Thema „Generationsübergreifendes Trauma“ und beantworten Publikumsfragen.

Jahrzehntelang hat sich Anita Lasker-Wallfisch geweigert, über ihre Jugend zu sprechen. Nicht einmal ihre Kinder haben gewusst, dass ihre Mutter die Konzentrationslager Ausschwitz und Bergen Belsen überlebt hat.

Lasker-Wallfisch wollte ein normales Musikerleben führen, soweit es eben normal sein kann. Sie wollte ihre Familie mit dem Erlebten nicht belasten und hat geschwiegen. Unbewusst hat Lasker-Wallfisch jedoch ihr Trauma weitergegeben. Erst Anfang der Neunzigerjahre hat sie ihre Autobiografie geschrieben. Erst 44 Jahre später, nach der Emigration nach Großbritannien, ist sie wieder in das Land der Täter gereist.

Weil der Rassismus noch nicht ausgestorben ist, besucht Anita Lasker-Wallfisch bis heute Schulklassen und redet über ihr Leben. Maya Jacobs-Wallfisch hat als Kind gewusst, dass sie Jüdin ist, jedoch ist sie „unjüdisch“ aufgewachsen. Ihre Eltern waren der Meinung, dass es unklug und unsicher sei, sich als Jude identifizieren zu lassen.

In ihrer Kindheit hat sich Maya immer wieder nicht dazugehörig gefühlt. Ihr haben Zärtlichkeiten gefehlt und in der Schule wurde sie gemobbt. Nachdem ihr Leben als junge Erwachsene alles andere als geordnet war, hat sie auf dem zweiten Bildungsweg ihren Platz als psychoanalytische Therapeutin gefunden. Sie beschäftigt sich mit dem Thema „Generationsübergreifendes Trauma“.

Aufgrund des begrenzten Platzangebotes wird um vorherige Anmeldung im KulturBüro der Stadt Delmenhorst im Erdgeschoss des Rathauses, Telefon (04221) 99-2464, E-Mail kulturbuerodelmenhorstde, gebeten.

  • Termin:     
    Mittwoch | 16. Mai 2018 | 19 Uhr
    Markthalle | Rathausplatz 2

Nr. 208|18 - KulturBüro der Stadt Delmenhorst

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