Sprungmarken

Pressemitteilung - 6. November 2017

Vortrag: Bremen IV – ein Schiff mit vielen Facetten

Für den 9. November lädt die Städtische Galerie Delmenhorst im Rahmen ihrer neuen Ausstellungen „Zur See. Werke aus der Sammlung der Kunsthalle Bremerhaven“ und „Christian Haake. fluid“ zum Vortrag von Kulturwissenschaftler Dr. Nils Aschenbeck (Universität Vechta) über den Luxus-Liner „Bremen“ ein. Er beginnt um 18.30 Uhr. Der Eintritt beträgt fünf Euro, ermäßigt vier Euro.

Am 16. Juli 1929 stach die legendäre „Bremen“ der Reederei Norddeutscher Lloyd Bremen in Bremerhaven in See und lief nur viereinhalb Tage später am 22. Juli in New York ein – eine Sensation! Denn damit hatte das Schiff das sogenannte „Blaue Band“ für die schnellste Atlantiküberquerung verdient und den wichtigsten Verkehrsstrom der Welt mit einem ebenso luxuriösen wie schnellen Passagierschiff bedient. Die Amerikaner jubelten, feierten die Ankunft und besichtigten das Schiff in Rekord-Besucherzahlen.

Eine umfangreiche Werkgruppe in der gerade eröffneten Ausstellung „Zur See“ zeigt Schwarz-Weiß-Fotografien jener Jungfernfahrt von Hans Finsler (1891-1972), Erich Salomon (1886-1944) und Richard Fleischhut (1881-1951). Auf den Aufnahmen sind die Architektur des legendären Schiffes, die Celebrities an Bord und das alltägliche Leben auf hoher See zu sehen. Mittels dieses Panoptikums aus 114 Fotografien sowie des Vortrags von Kulturwissenschaftler Dr. Nils Aschenbeck können die Besucher in die Geschichte des legendären Luxusdampfers eintauchen.

In den entbehrungsreichen und politisch unsicheren Jahren nach dem Ersten Weltkrieg markierte die „Bremen“ – das vierte Schiff der Reederei mit diesem Namen – den Aufbruch in eine vermeintlich bessere Zeit. Auch ein Erstarken des nationalen Selbstbewusstseins ging mit diesem Symbol an Modernität und Schnelligkeit einher, das als Sinnbild für die glücklichen Jahre der Weimarer Republik und der „Goldenen Zwanziger“ gilt. Doch nur wenige Jahre später wurde das Schiff sowohl zum Flucht-Gefährt vor der erstarkenden nationalsozialistischen Gefahr als auch Ende der 1930er-Jahre sogar zum „Hauptdarsteller“ eines deutschen NS-Propaganda-Buches. Diese facettenreiche Historie wird in dem Vortrag präsentiert, der die spannungsreichen 1920er- und 30er-Jahre mit all ihren Widersprüchen illustriert.

Der gebürtige Delmenhorster Nils Aschenbeck studierte Geografie, Kunstgeschichte und Kulturwissenschaft an den Universitäten Bochum, Bremen und Zürich. Ab 1987 arbeitete er als freier Mitarbeiter bei Radio Bremen, dem Norddeutschen Rundfunk und dem Westdeutschen Rundfunk sowie ab 1990 für verschiedene Zeitungen und Zeitschriften. Seit 1994 hat Aschenbeck Lehraufträge an der Universität Bremen und der Universität Vechta zu architekturhistorischen Themen. 1997 promovierte er.

  • Termin:     
    Donnerstag, 9. November 2017, 18.30 Uhr,
    Städtische Galerie Delmenhorst, Fischstraße 30

Nr. 580/17 - Städtische Galerie Delmenhorst

Wir verwenden auf delmenhorst.de ausschließlich funktionale Cookies. Weitere Informationen finden Sie hier.