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Pressemitteilung - 15. Oktober 2017

SPD und Kurku räumen an Wilhelm-Niermann-Schule ab

Bei der Landtagswahl hat sich einmal mehr gezeigt, dass die Wahlbeteiligung in ländlichen Gebieten traditionell höher ist als mitten in der Stadt: Mit 62 Prozent nahmen in der Schule Hasbergen mit Abstand die meisten Wahlberechtigten ihr Wahlrecht auch tatsächlich wahr. Auf den Plätzen zwei und drei landeten die Wahlbezirke Käthe-Kollwitz-Schule (Mensa) mit 56,6 Prozent und Oberschule Süd Brendelweg mit 55,2 Prozent. Genau den Durchschnitt für ganz Delmenhorst von 52,6 Prozent trafen die Wähler in der Grundschule Iprump-Stickgras (Iprump, Aula). In insgesamt 13 Wahllokalen gab mindestens die Hälfte der jeweiligen Wahlberechtigten ihre Stimme persönlich ab.

Unter einem Drittel blieb die Wahlbeteiligung dagegen in sechs Wahlbezirken. Negativer Spitzenreiter war die Parkschule (Altbau, Raum 18) mit 28,2 Prozent. In der Kirchengemeinde 12 Apostel mit 30 Prozent sowie im Rathaus mit 31,7 Prozent gingen ebenfalls besonders wenig Wahlberechtigte persönlich zur Urne.

Der Gewinner des Direktmandats, Deniz Kurku (SPD) fuhr mit 54,3 Prozent sein bestes Ergebnis in der Wilhelm-Niermann-Schule (Raum 1) ein. Dort landete er auch in Raum 2 mit 50,3 Prozent noch bei mehr als der Hälfte der Stimmen. Die Zweitplatzierte Frauke Wöhler (CDU) kam dagegen auch in ihrem besten Wahlbezirk, der Grundschule Iprump-Stickgras (Iprump, Klassenraum Altbau) mit 49,4 Prozent nicht ganz an die absolute Mehrheit heran.

Unter den kleineren Parteien erzielte AfD-Mann Jürgen Kühl in der Parkschule (Altbau Raum 18) mit 24,4 Prozent sein mit Abstand bestes Ergebnis. Edith Belz (Linke) kam in der BBSII – Kerschensteiner Berufsschule auf 10,3 Prozent, ihr einziges zweistelliges Ergebnis. Sinan Shikho konnte mit 8,3 Prozent beim Schützenverein von 1847 e. V. am meisten punkten. Der beste Wahlbezirk für Karin Benoit (Freie Wähler) war der Kindergarten die Arche. Shikho und sie waren die einzigen Direktkandidaten, die unter den besten drei Wahlbezirken jeweils ein Briefwahllokal hatten.

Bei den Zweitstimmen holte die SPD ebenfalls in der Wilhelm-Niermann-Schule die meisten Stimmen. Mit 47,9 Prozent (Raum 1) beziehungsweise 47,1 Prozent (Raum 2) blieb die Partei aber klar unter der absoluten Mehrheit. Bester Wahlbezirk für die CDU war auch bei den Zweitstimmen die Grundschule Iprump-Stickgras (Iprump, Klassenraum Altbau) mit 41 Prozent.

Für die AfD war auch bei den Zweitstimmen mit 23,4 Prozent die Parkschule (Altbau, Raum 18) der beste Standort. Die FDP, die ohne Direktkandidaten angetreten war, erzielte in der Marienschule mit 11,4 Prozent ihr bestes Ergebnis. Die Grünen sind offenbar rund um die Berufsschulen herum besonders beliebt: Ihr bestes Ergebnis waren 10,6 Prozent in den BBS I – Handelslehranstalten, knapp dahinter lag sie mit 10,2 Prozent wiederum in den BBS II – Kerschensteiner Berufsschule. Die Linke, die durchschnittlich hinter der FDP und den Grünen landete, erreichte trotzdem höhere Spitzenwerte als diese beiden Konkurrenten. Bestes Wahllokal war für sie das Gymnasium an der Willmsstraße mit 12,6 Prozent.

Zur Briefwahl konnten die Parteien ihre Wähler offenbar sehr unterschiedlich motivieren: Während bei den Zweitstimmen unter den zehn besten Wahllokalen der CDU gleich drei Briefwahllokale waren, bei der FDP zwei und bei den Grünen eines, waren SPD, AfD und Linke bei den Briefwählern weniger erfolgreich.

Aufgrund solcher Verschiebungen gegenüber den örtlich definierten Wahlbezirken sind Aussagen dazu, wie die Menschen in welchem geografisch umrissenen Gebiet abgestimmt haben, letztlich nur bedingt zu treffen. Dies gilt erst recht, da der Anteil der Briefwähler erneut erheblich gestiegen ist: 4.762 Wahlberechtigte hatten ihre Kreuze diesmal bereits vor dem Wahltermin gemacht (Briefwähler 2013: 2.729). Das sind 8,4 Prozent der Wahlberechtigten und sogar 15,9 Prozent der abgegebenen Stimmen.

Die Auszählung war diesmal deutlich schneller als vor drei Wochen zur Bundestagswahl. Das Rennen um den ersten Platz gewann der Wahlvorstand im Gymnasium an der Willmsstraße, der um 18.25 Uhr sein Ergebnis durchgab – eine Viertelstunde, bevor zur Bundestagswahl das erste Teilergebnis vorlag. Das vorläufige amtliche Endergebnis stand diesmal bereits um 19.45 Uhr fest. Bei der Bundestagswahl hatte es noch mehr als eine Stunde länger gedauert.


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