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Pressemitteilung - 13. Oktober 2017

„Fäustling“ schließt Lücke zu „Faustlos“

Die beiden Fingerpuppen „Fine“ und „Finn“ ziehen bald in vielen Kinderkrippen ein. Sie sind Teil eines innovativen Frühförderprogramms, das gezielt die drei Kompetenzbereiche Achtsamkeit, emotionale und soziale Kompetenz von zwei- bis dreijährigen Kindern in Krippen fördern soll.

Am Freitag, 20. Oktober, lassen sich erstmals in der Stadt Delmenhorst 30 Erzieherinnen aus fünf Kinderkrippen qualifizieren und erfüllen damit die Voraussetzung, das Programm des Heidelberger Präventionszentrums – bestehend aus 30 Wochenprojekten – selbstständig zu absolvieren. Die Fortbildung leitet Dr. Andreas Schick, wissenschaftlicher Leiter und (Mit-)Entwickler der Präventionsprogramme „Faustlos“ und „Fäustling“.

Wie mittlerweile bekannt ist, entfalten jene Gewaltpräventionskonzepte den größten Wirkungsgrad, die früh in der Entwicklung von Kindern ansetzen und langfristig angelegt sind. Denn aggressives und gewaltbereites Verhalten resultiert im Wesentlichen aus einem Mangel an sozialen Kompetenzen.

Mit dem Programm „Fäustling“ schließt sich die Lücke zum seit dem Jahr 2001 in Delmenhorst angebotenen „Faustlos“-Curriculum, das ab dem Kindergarten ansetzt.

Angelika van Ohlen, ehemalige Geschäftsführerin des Kriminalpräventiven Rates der Stadt Delmenhorst und der dazugehörige Förderverein haben seit 2001 über viele Jahre teils sehr hohe Spenden, unter anderem von den Firmen o2 und Wehrhahn sowie drei Lions-Clubs und den Eheleuten Biallas eingeworben. Damit ist ihnen die beinahe flächendeckende Versorgung des Sponsorenprogramms „Faustlos“ gelungen. Im Jahr 2009 nahmen beispielsweise 18 Kindergärten, die Heilpädagogische Tagesstätte der Arbeiterwohlfahrt (Awo), neun Grundschulen und eine Förderschule am Programm teil. Im selben Jahr gingen mit dem Programm außerdem drei Hauptschulen an den Start.

Ende 2008 erschien der wissenschaftliche  Evaluationsbericht zum Faustlos-Projekt und bescheinigte den teilnehmenden Institutionen eine effektive Prävention von aggressivem Verhalten. Kindergartenkinder und Grundschulkinder waren empathischer geworden und hatten gelernt, ihre Impulse besser zu kontrollieren.

Zahlreiche Kindertagesstätten (Kitas) und Grundschulen nehmen einer Umfrage zufolge auch heute noch Woche für Woche mit den Kindern an dem Programm teil.

Auch dieses Mal unterstützten der Kriminale Präventionsrat (KPR) und der KPR-Förderverein das Gewaltfrühförderprogramm und stellen damit ein nahtloses Angebot zu „Faustlos“ dar. Der Impuls zum Start von „Fäustling“ kam aus der Awo-Kita Ströhen, selbst seit rund 16 Jahren beim Programm „Faustlos“ dabei. Sie hat auch die Auftaktveranstaltung für alle interessierten Krippen organisiert.

Claudia Müller, bei der Stadtverwaltung beschäftigt und für Planung und Konzeption sowie Präventionsketten und Kindertagesbedarfsplanung zuständig, begrüßt dieses Engagement sehr. Die Kosten in Höhe von knapp 4.000 Euro übernimmt der Verein zur Förderung der kommunalen Kriminalprävention in Delmenhorst.

Wie die Ziele des Programms den zwei- bis dreijährigen Kindern nahe gebracht werden und welche Erfolge von diesem Programm zu erwarten sind, erläutern und demonstrieren Fachreferent Dr. Schick, Krippen-Gruppenleiterin Sabine Carr, Kita-Leiter Bernd Biermann sowie der seit 2001 im Programm „Faustlos“ aktive, ehemalige Polizeidirektor Gerd Schütte.

  • Termin:     
    Freitag, 20. Oktober 2017, 10.30 Uhr,
    Awo-Kita Ströhen, Foyer, Dwostraße 73a

Nr. 525/17 - tif

 

 

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