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Pressemitteilung - 24. April 2017

KPR heißt ab sofort Kommunaler Präventionsrat

Frischer Wind in der kommunalen Präventionsarbeit: Der Kriminalpräventive Rat der Stadt Delmenhorst heißt ab sofort Kommunaler Präventionsrat – die bekannte Abkürzung KPR bleibt erhalten. Die Umbenennung wurde bei der Mitgliederversammlung des KPR am 30. März unter der Leitung von Oberbürgermeister Axel Jahnz einstimmig beschlossen.

„Die positive Aufbruchstimmung der Stadt macht auch vor dem KPR nicht halt“, sagt Geschäftsführerin Ruth Steffens. „Schon lange bestand der Wunsch nach einer aufbauenden Umbenennung.“

Nach über zwei Jahrzehnten Kriminalprävention gehört Delmenhorst mittlerweile zu den sichersten Städten Niedersachsens. „Das Gesamtkonzept, Maßnahmen zur Kriminalitätsverhütung auf Dauer anzulegen, ist voll aufgegangen“, sagt Steffens. Einen „Zieleinlauf“ werde es jedoch nie geben, denn eine Kommune ganz ohne Gewalt sei wohl utopisch.

Mitte der 1980er-Jahre reagierte der damalige Oberstadtdirektor Willi Schramm auf die seinerzeit überdurchschnittlich hohe Kriminalität in der Stadt Delmenhorst mit einer damals innovativen Idee: Verbrechen zu verhüten statt sie zu bestrafen. Er initiierte in der Stadt Delmenhorst am 3. September 1987 bundesweit das erste Präventionsbüro. Unterstützer und Wegbereiter dieser bahnbrechenden Einrichtung waren unter anderem Polizeidirektor a. D. Gerd Schütte, die Oberbürgermeister a. D. Jürgen Thölke und Dr. Harald Groth sowie der ehemalige Jugendamtsleiter Kurt Behlmer.

Der spätere Oberstadtdirektor Dr. Norbert Boese forcierte diese Entwicklung und gründete im Juli 1994 den Kriminalpräventiven Rat der Stadt Delmenhorst – den zweiten Kriminalpräventionsrat im gesamten Bundesgebiet. Damals wie heute heißt es: „Prävention ist kommunale Aufgabe“.

Vor allem Angelika van Ohlen hat als Geschäftsführerin 15 Jahre lang den KPR geprägt und den Verbund aus Kommunalverwaltung, Polizei, Justiz, Schule und vielen anderen wichtigen Institutionen der Stadt am Laufen gehalten. „Prävention wirkt“, heißt es und die jährliche Polizeiliche Kriminalstatistik beweist es: die Straftaten vor Ort haben sich seit 1987 nahezu halbiert (1987: 12.110 Straftaten; 2016: 6.641 Straftaten).

Daran sind der Netzwerkeverbund KPR und die Polizei mit ihren Akteuren erheblich beteiligt. Getreu dem alten Motto „Kräfte bündeln, handeln!“ betont nun der neue Name die Vielfalt kommunaler Präventionsarbeit und Offenheit für Netzwerke auch aus anderen Präventionsbereichen.

Bedeutende KPR-Jugendprojekte wie die „Mitternachtshallen“ und das Suchtpräventionskonzept der Arbeitsgemeinschaft Schule verschwinden aus der „Kriminalitätsecke“ und erhalten ein positives Vorzeichen.

Die Verhütung von Kriminalität bleibt Kernaufgabe des KPR. So stehen die Stärkung der Zivilcourage, Maßnahmen gegen politisch motivierte Gewalt sowie ein sicheres Bahnhofsumfeld auch weiterhin im Fokus.


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