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Pressemitteilung - 8. März 2017

Nordwolle-Schornstein wieder marode

Der historische Fabrik-Schornstein auf dem Nordwolle-Gelände bröckelt wieder. Deshalb ist jetzt unter den alten Industrieschlot ein engmaschiges Netz gespannt worden. Insbesondere bei stürmischer Wetterlage fielen zuletzt kleinere Ziegelstücke und Mörtelbrocken auf den Eingangsbereich der Volkshochschule, die in dem unmittelbar angrenzenden Gebäude untergebracht ist.

Im Juli 2006 ging es dem ehemals 55 Meter hohen Schornstein erstmals an den Kragen. Bei einer Bestandsaufnahme ein Jahr zuvor waren von einem Gutachter „großflächige Abplatzungen“ festgestellt worden – vor allem im Bereich von 20 bis 25 Metern über dem Erdboden.

Der Stadt fehlte seinerzeit das Geld, den ehemals denkmalgeschützten Schornstein zu sichern. Daher wurde mit dem Kultusministerium vereinbart, den Schlot abzureißen, den elf Meter hohen Sockel fachgerecht zu sanieren und einen Ersatz-Schornstein mit geringerer Höhe zu errichten. Bis Dezember 2006 wurden rund 30.000 runde und halbe Steine in leicht unterschiedlichen Rottönen verbaut, um den Schlot auf die Höhe von 32 Metern zu bringen.

„Es zeigt sich nun, dass die damals durch mehrere Prüfzeugnisse nachgewiesene Qualität und Güte der Vollklinker nicht gegeben ist“, sagt Andreas Tensfeldt, Fachbereichsleiter Gebäudemanagement. „Es kommt in jüngster Zeit wieder zu Abplatzungen an den Oberflächen, insbesondere auf der Wetterseite.“

Bedauerlicherweise kann die Stadt Delmenhorst weder auf das Bauunternehmen noch auf den Steinhersteller zurückgreifen, da beide Firmen schon seit mehreren Jahren nicht mehr existieren.

„Wir führen jetzt Gespräche mit Fachfirmen über die technischen Möglichkeiten einer Sanierung“, sagt Tensfeldt. „Hierzu werden noch eingehendere Untersuchungen des Mauerwerks erforderlich sein.“ Unter anderem ist zu klären, ob am Ende auch ein Rückbau bis auf den historischen Sockel die wirtschaftlichste Lösung darstellt.


Nr. 108/17 - tif

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