Sprungmarken

Pressemitteilung - 28. Mai 2015

„Anatevka“ nach 21 Jahren zurück

Seit nunmehr 32 Jahren wartet das Musiktheater-Ensemble der Musikschule der Stadt Delmenhorst (MSD) einmal jährlich mit einer herausragenden Veranstaltung auf. Musicals, Opern oder Operetten standen bisher auf dem Programm. Das erfolgreichste Stück war „Anatevka“. 1986 erstmals produziert, führte es die MSD 1994 zum 20-jährigen Bestehen erneut auf und ging damit auf Tournee von Kolding bis Ottobrunn bei München.

Wegen der großen Nachfrage hat sich die MSD nun entschlossen, das Stück zum dritten Mal zu produzieren. Zur Premiere wird „Anatevka“ am Freitag, 19. Juni, im Theater „Kleines Haus“ gezeigt. Danach gibt es fünf weitere Veranstaltungen: Am Freitag, 26. Juni, 19.30 Uhr, am Sonntag, 28. Juni, 16 Uhr, am Donnerstag und Freitag, 9. und 10. Juli, jeweils 19.30 Uhr und am Sonntag, 12. Juli, 16 Uhr.

Das MSD-Ensemble umfasst rund 50 Darsteller und Instrumentalisten. Das Orchester unter der Leitung von MSD-Lehrer Adrian Rusnak spielt, im Gegensatz zu früheren Produktionen, in voller Besetzung inklusive Streicher. Es ist international besetzt – vom türkischen Fagottisten bis zum französischen Cellisten. Hier gab es eine fruchtbare Zusammenarbeit mit Studierenden der Bremer Hochschule für Künste. Die Inszenierung liegt in den Händen von MSD-Leiter Michael Müller, der wie in den Vorproduktionen die Hauptrolle des Tevje übernehmen wird. Die Golde wird, wie vor 21 Jahren, von Sylke Heil (früher Göddertz) gespielt, die damit ins Musiktheater-Ensemble der MSD zurückkehrt.

„Anatevka“ ist seit seiner Uraufführung am Broadway, wo es sieben Jahre ununterbrochen lief, bis heute eines der zehn erfolgreichsten Musicals der Welt. Das liegt an der immer wieder berührenden Geschichte: Die Ukraine im Jahr 1905. Im kleinen Dorf Anatevka leben Juden und Christen in ihrer jeweiligen Tradition verhaftet. Tevje, der jüdische Milchmann und Vater von fünf Töchtern, muss damit fertig werden, dass seine drei ältesten Töchter gegen die Tradition heiraten wollen und noch dazu ohne Heiratsvermittlerin. Auch seine Zwiegespräche mit dem lieben Gott können ihn nur davon überzeugen, dass man in einer anderen Zeit lebe, wodurch sich die Tradition verändert. Seine drei ältesten Töchter heiraten einen armen Schneider, statt eines reichen Fleischers, einen Revolutionär und eine sogar einen nicht-jüdischen russischen Soldaten. Dazu kommt die Drangsalierung durch das zaristische Regime, die in einem Pogrom endet, das schließlich alle jüdischen Bewohner aus Anatevka vertreibt.

„In Zeiten von wieder aufkeimendem Antisemitismus und zum Jubiläum des 70-jährigen Kriegsendes mit anschließender Flucht und Vertreibung ist ‚Anatevka‘ nach wie vor aktuell“, sagt MSD-Leiter Müller. „Doch auch die innerfamiliären Konflikte um die Selbstverwirklichung der Kinder, wie es sie auch heute noch gibt, spielen in diesem grandiosen Stück eine Rolle. Lachen und Weinen sind eng beieinander in diesem absoluten Klassiker der Musicalgeschichte.“

Karten sind für zehn Euro, ermäßigt fünf Euro ab Montag, 1. Juni, im Büro der MSD an der Schulstraße 19 erhältlich. Telefonische Bestellungen unter Telefon (04221) 14113 sind möglich.


Nr. 258/15 - Musikschule der Stadt Delmenhorst

Wir verwenden auf delmenhorst.de ausschließlich funktionale Cookies. Weitere Informationen finden Sie hier.