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Pressemitteilung - 17. September 2012

Kriminalpräventiver Rat zeigt Theaterstück „Der Kick“

Der Kriminalpräventive Rat (KPR) zeigt am Dienstag, 25. September, gemeinsam mit der Polizeiinspektion Delmenhorst/Oldenburg-Land erstmals das dokumentarische Theaterstück „Der Kick“ in der Realschule an der Holbeinstraße und setzt damit die mehrjährige Aufklärungskampagne gegen die sogenannten "Wölfe im Schafspelz" fort.

Aufgeführt wird das Stück vom Schauspielkollektiv Lüneburg vor drei zehnten Klassen. Das Schauspiel „Der Kick“ analysiert begünstigende Faktoren für die Entstehung von Rechtsextremismus und verdeutlicht die Gefahr der Eigendynamik von Gewalt, wenn sie durch extremistische Ideologien gerechtfertigt wird.

Hintergrund des Theaterstücks ist der Mord am 16-jährigen Marinus Schöberl im Juli 2002 durch drei Jugendliche mit rechtsextremen Hintergrund in Potzlow.

Obwohl Marinus Schöberl nicht in das ideologisch geprägte Feindbild passte, wurde er von dem rechtsextremen Bruderpaar Marcel (17 Jahre) und Marco Schönfeld (23 Jahre) sowie ihrem Bekannten Sebastian Fink (17 Jahre), stundenlang auf grausame Art misshandelt und nachdem sie ihn zum „Juden“ erklärten, in einer ehemaligen Schweinemästerei ermordet. Obwohl es Zeugen und Mitwisser gab, blieb die Tat monatelang unentdeckt.

Das Stück „Der Kick“ entstand nach der Tat aus Interviews und Recherchen, die der Dokumentarfilmer und Psychologe Andreas Veiel gemeinsam mit der Dramaturgin Gesine Schmidt monatelang mit den Tätern, prozessbeteiligten Angehörigen, Zeugen und Bewohnern des Ortes Potzlow geführt hat.

Der KPR erweitert mit diesem Schauspiel sein Programm gegen die „Wölfe im Schafspelz“, denn die Rekonstruktion dieser Tat ermöglicht eine fundierte Diskussion über die Ursachen für die Entstehung von Gewalt, Fremdenfeindlichkeit und fehlender Zivilcourage. Im direkten Anschluss an die Aufführung findet gemeinsam mit dem Schauspielkollektiv eine erste Nachbereitung des Dramas statt.

Am 1. Oktober erfolgt in den Klassen eine weitere intensive Nachbereitung in Kooperation mit der Polizei. Der Gesetzliche Jugendschutz des städtischen Fachbereiches für Jugend, Familie, Senioren und Soziales gewährleistet die Finanzierung.

 

 

Nr. 405/12 - Kriminalpräventiver Rat der Stadt Delmenhorst

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