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Pressemitteilung - 25. April 2012

Petra Borrmann als Bundessprecherin gewählt

Die Delmenhorster Gleichstellungsbeauftragte Petra Borrmann wurde gestern in Düsseldorf auf der Bundeskonferenz der kommunalen Frauenbüros von den anwesenden 350 Kolleginnen in das Gremium der Bundessprecherinnen gewählt.

Damit wird Petra Borrmann für die nächsten 3 Jahre als Sprecherin zusammen mit Kolleginnen aus den Städten Wolfsburg, Frankfurt/Main, Wuppertal und den Landkreisen Helmstedt und Ludwigslust die kommunalen Gleichstellungsstellen auf Bundesebene vertreten. Die Sprecherinnen halten Kontakt zu bundesweiten Verbänden, Institutionen und Parteien und nehmen zu aktuellen Themen der Frauenpolitik und Chancengleichheit für beide Geschlechter Stellung.

Thematisch ging es auf dieser 21. Bundeskonferenz um das Gutachten für den Ersten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung, die Möglichkeiten zur Steigerung des Frauenanteils in Führungspositionen und um Wege einer emanzipatorischen Männerpolitik.

Gleichberechtigung: Vorraussetzung für politische Innovation
In Vertretung der Bundesfrauenministerin machte auf der Konferenz der Parlamentarische Staatssekretär Dr. Hermann Kues deutlich: Die zeitweise Übernahme von familiären Aufgaben darf nicht zwangsläufig zu Lasten der beruflichen Karriere gehen. Der Schlüssel zu fairen Chancen im Beruf für Frauen und Männer liegt in einer neuen Unternehmenskultur, die allen mit kreativen Lösungen bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie zur Seite stehe, so Kues.

Wie weiter mit der emanzipatorischen Männerpolitik
Auch Männer wollen Familie und Beruf zusammenbringen. Gefragt sei eine Politik, die die Männerrolle neu definiert und Ressourcen für Jungen- und Männerarbeit bereitstellt, so Prof. Dr. Stephan Höyng, von der katholischen Hochschule für Sozialwesen in Berlin. Die Konferenz betonte die Bereitschaft zur Zusammenarbeit und Vernetzung, um eine konsequente Gleichstellungspolitik für Männer und Frauen zu erreichen.

Agentinnen des Wandels
Die anwesende NRW-Ministerin Steffens hob die wichtige Rolle von Gleichstellungsbeauftragten hervor. Es sei wichtig, weiter für politische Rahmenbedingungen und Strukturen zu kämpfen. Dabei gehe es auch um die Umverteilung von Macht, Arbeit und Geld in der Gesellschaft.

Mehr Frauen in Führungsetagen
Das Klima für die Frauenquote sei gerade jetzt sehr gut, denn andere EU-Staaten machen es vor und sanktionieren per Gesetz Unternehmen, die nicht genügend Frauen in Führungspositionen beschäftigen, erläuterte Brigitte Triems, Präsidentin der European Women's Lobby. Zu wenige Frauen in Führungsetagen schadeten der Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen.

Die Bundeskonferenz der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten verabschiedete folgende Forderungen:

    • Das Bundesfamilienministerium solle die Empfehlungen der Sachverständigenkommission für den ersten Gleichstellungsbericht endlich umsetzen.
    • Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften sollen ein Bewertungssystem für Tarifverträge schaffen, welches Frauen nicht weiter benachteiligt, denn sie verdienen immer noch durchschnittlich 23 Prozent weniger als Männer.
    • Bund, Länder und Kommunen sollen für eine ausreichende Finanzierung des Hilfesystems bei Gewalt gegen Frauen sorgen. Auch nach 10 Jahren Gewaltschutzgesetz bangen viele Frauenhäuser, Notrufe und Beratungsstellen immer wieder um ihre Existenz.

Nr. 193/12 - Gleichstellungsstelle

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