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Pressemitteilung - 12. April 2012

Galerie präsentiert neue Ausstellung „Ab in die Ecke!“

Die Städtische Galerie Delmenhorst eröffnet am Freitag, 4. Mai, um 20 Uhr ihre neue Ausstellung mit dem Titel „Ab in die Ecke!“, die bis 12. August zu sehen sein wird.

Gehört der Raum als Ort der Entstehung, Präsentation und Wahrnehmung von Kunst wesentlich in die Debatte um Kunst, wird von jeher erstaunlicherweise die Ecke – ungeachtet ihrer buchstäblich tragenden Rolle – sträflich links liegen gelassen. Dieser Fehlstelle ist die Ausstellung „Ab in die Ecke!“ mit ihren 35 Künstlerinnen und Künstlern gewidmet. Sämtliche Werke – Malerei, Zeichnung, Skulptur, Video, Installation und Performance – werden ausschließlich in den zahlreichen Ecken, Nischen und Winkeln der Galerie zu sehen sein.

„Ab in die Ecke!“ wird einerseits international bekannte Positionen und Werke unter anderem von Richard Artschwager, Terry Fox, Carsten Höller, Manfred Pernice, Karin Sander, Andreas Schulze, Daniel Spoerri oder Andreas Slominski zeigen. Andererseits wird sie ihr spezielles Profil vor allem durch aufwendige und präzise ortsspezifische Arbeiten erhalten.

Manche bislang vollkommen unbeachtete Ecke wird dabei plötzlich zum Schauplatz werden – auch und gerade dann, wenn es um bewusst minimal wahrnehmbare Eingriffe oder um betont zurückgenommene Gesten geht. Dann lässt Herman de Vries in die Ecke fegen, dann entdeckt der Hamburger Installationskünstler Jan Köchermann einen verwaisten Spülkasten am Ende eines Schachtes auf halber Treppe, Christian Haake bringt unversehens den Putzmittelraum des Hauses ins Spiel, Marina Schulze malt eine aus kuratorischer Sicht ungeliebte „runde“ Ecke in einem der Ausstellungsräume trickreich eckig, während Karin Sander durch eine Wandentfernung nach vielen Jahrzehnten wieder den Blick auf eine wahrhaftige Ecke des Hauses eröffnet.

Noch dazu werden einige der projektierten Arbeiten die Besucher mit Leib und Seele einnehmen. Der junge Stuttgarter Künstler Tilmann Eberwein fordert zum Beispiel das Publikum auf, in die Pedale zu treten und somit eine per Fahrrad mobilisierte Wandecke zu bewegen. Eine Arbeit des Kanadiers Thom Merrick entsteht als wachsende Eckskulptur Stück für Stück aus schwarzen Papierbögen, die die Besucher knüllen und mit höchst persönlicher Geste in die Ecke werfen. Jimmie Durhams Textarbeit fordert auf, den Blick auf allerlei museumstypisches aber eben unschönes Equipment in den Ecken des Hauses zu richten und die Berliner Bildhauerin Ina Weber lädt augenzwinkernd in ihre “Raucherecke“ ein.

Teilnehmende Künstlerinnen und Künstler:

Diana Mercedes Alonso, Richard Artschwager, Heike Kati Barath, Michał Budny, Franz Burkhardt, Jimmie Durham, Tilmann Eberwein, Johannes Esper, Terry Fox, Marco Gastini, Stella Geppert, Niklas Goldbach, Douglas Gordon, Sabine Groß, Christian Haake, Christian Helwing, Carsten Höller, Ane Mette Hol, Dieter Kiessling, Jan Köchermann, Jiří Kovanda, Thom Merrick, Gabriela Oberkofler, Manfred Pernice, Karin Sander, Andreas Schulze, Marina Schulze, Andreas Slominiski, Daniel Spoerri, Nadine Städler, David Ter-Oganyan, Oscar Tuazon, Timm Ulrichs, Herman de Vries, Ina Weber

Die Ausstellung wird von einem umfangreichen Vermittlungsprogramm für Kinder, Jugendliche und Erwachsene begleitet. Außerdem erscheint im Verlauf der Ausstellung eine Publikation, die sämtliche Arbeiten, dabei nicht zuletzt die ortsspezifischen Projekte, dokumentieren und kommentieren wird.

Das Projekt wird von der Niedersächsischen Sparkassenstiftung, der Stiftung Kunst und Kultur der Landessparkasse zu Oldenburg und dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur unterstützt.


Nr. 171/12 - Städtische Galerie Delmenhorst

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