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Pressemitteilung - 24. Januar 2012

Galerie zeigt „Tiefe Blicke. Meisterwerke der Druckgrafik“

Hohe Gäste ziehen in die Städtische Galerie Delmenhorst ein! Am Freitag, 17. Februar, wird um 20 Uhr die neue Ausstellung „Tiefe Blicke. Meisterwerke der Druckgrafik“ eröffnet.

Hochkarätige Grafiken von Martin Schongauer, Albrecht Dürer, Jacques Callot, Claude Lorrain, Annibale Carracci, Anthonis van Dyck, Rembrandt van Rijn und vielen anderen Meistern laden zu aufregenden „Seh-Reisen“ ein.

Die Technik des Kupferstichs erreichte um 1475 im Werk von Martin Schon-gauer einen ersten großen Erfolg. Seine Grafiken waren in ganz Europa verbreitet und übten auf jüngere Künstler wie Albrecht Dürer großen Einfluss aus. Dürer seinerseits setzte mit seinen technisch und künstlerisch herausragenden Kupferstichen für die Zeit um 1500 neue Maßstäbe. Etwa ein Dutzend Arbeiten von Schongauer und Dürer bilden einen Höhepunkt der Ausstellung.

In der Geschichte der niederländischen Druckgrafik hat der im frühen 16. Jahrhundert tätige Lucas van Leyden denselben Rang inne wie Dürer unter den deutschen Künstlern. Erst im 17. Jahrhundert, der Blütezeit der niederländischen Malerei, erfahren die druckgrafischen Künste in den Niederlanden einen immensen Aufschwung.

Anthonis van Dyck steht für das idealisierte Bildnis, Jacob van Ruisdael gestaltet seine kraftvollen Landschaften und Adriaen van Ostades Sittenschilderungen sind bis heute ein lehrreiches und unterhaltsames Sehvergnügen.

Der bedeutendste Radierer dieses Jahrhunderts ist jedoch Rembrandt van Rijn. Von seinen Arbeiten geht bis heute eine besondere Intensität aus, wobei vor allem die spezifische Behandlung von Licht und Schatten das psychologische Moment der Darstellung unterstreicht.

Die Schau „Tiefe Blicke. Meisterwerke der Druckgrafik“ entführt auch nach Frankreich und Italien. Zu sehen sind erlesene Blätter von Callot, Lorrain, Carracci, Piranesi und Tiepolo. Zu verdanken sind diese Schätze dem Karlsruher Juristen Ferdinand Siegel (1783 bis 1877). 1896 vermachte er seine Sammlung der Stadt Karlsruhe. Sämtliche Werke der Ausstellung stammen aus der Sammlung der Städtischen Galerie Karlsruhe.

Einen speziellen Blick auf die detailreichen Grafiken eröffnet die Remise. In einer pfiffig gestalteten Studiensituation werden ausgewählte Werke tiefer gehängt: Auf die Augenhöhe von Kindern, auf eine Höhe, die es Erwachsenen – vor allem auch gehbehinderten Menschen – erlaubt, die Werke im Sitzen zu betrachten.

Außerdem bietet die Galerie in der Remise eine Grafikvorlage. Druckgrafische Werke aus der eigenen Sammlung des Hauses werden Einzelbesuchern und Gruppen auf Anfrage vorgelegt. Dabei wird eindrucksvoll anschaulich, dass die Kunst auf Papier auch heute nichts an Aktualität und Ausdruckskraft eingebüßt hat – im Gegenteil: Mit neuen druckgrafischen Techniken wie Lithografie und Farbradierung werden bestimmte Motive der älteren Stiche unter veränderten Vorzeichen wieder aufgegriffen.

Die Ausstellung wird von der Stiftung Niedersachsen und der Oldenburgischen Landschaft finanziell unterstützt.


Nr. 36/12 - Städtische Galerie Delmenhorst

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