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„Ehrenamt verbindet“

Elisabeth Moos ist Ehrenamtliche des Jahres 2022

Sogar bei Geburten hat sie schon assistiert – nicht als Hebamme, sondern als Übersetzerin: Elisabeth Moos steht ihren Mitmenschen seit knapp zwei Jahrzehnten in vielfältiger Weise zur Seite. Dafür wurde sie am Donnerstag, 13. Oktober 2022, bei der Veranstaltung „Ehrenamt verbindet“ als Ehrenamtliche des Jahres 2022 ausgezeichnet.

Die unabhängige Jury aus Vertretern der Politik und des öffentlichen Lebens hatte Elisabeth Moos aus 31 Vorschlägen ausgewählt und würdigte damit ihr langjähriges selbstloses Engagement. Im Wollepark wurde sie erstmals 2003 zur Bewohnervertreterin gewählt. In ihrem Stadtteil war sie außerdem im Geben & Nehmen Laden – der inzwischen Hab & Gut heißt – tätig. Bei Veranstaltungen unterstützt sie nach wie vor das Nachbarschaftszentrum.

Hauptsächlich ist Elisabeth Moos aber in den Bereichen Einzelfallhilfen, Begleitung und Übersetzungen tätig. Besonders in der moldawischen Community ist sie dafür bekannt, stets ansprechbar zu sein und bei Fragen jeglicher Art zur Seite zu stehen.

Auch über eine Ehrenamtsvereinbarung mit dem Diakonischen Werk Delmenhorst/Oldenburg-Land hinaus engagiert sich die 66-Jährige als deutsch-russische Sprachmittlern. Sie begleitet zu jeglichen Behördengängen oder unterstützt Eltern bei Schulangelegenheiten. Bei Arztbesuchen war sie ebenso schon zum Zweck der Übersetzung dabei – und auch bei Geburten.

Mit der Zeit habe sich eine große Vertrauensbasis zwischen Elisabeth Moos und den Ratsuchenden aufgebaut, schilderte Bürgermeister Dr. Enno Konukiewitz in seiner Laudatio. Ihre Bekanntheit, besonders unter den Menschen im Wollepark, spreche für das tolle und umfangreiche Engagement, das sie – auch gemeinsam mit ihrem Mann – seit Jahren leiste.

Die Preisträgerin unterscheide nicht, ob Familien oder Alleinstehende, junge oder alte Menschen ihre Hilfe benötigen. „Meine Tür steht immer offen“ sage sie. „Hoffen wir, dass das noch lange so bleibt und andere sich ihren Einsatz zum Vorbild nehmen“, schloss der Bürgermeister, bevor er Elisabeth Moos eine von dem Delmenhorster Bildhauer Jürgen Knapp gefertigte Plastik überreichte.

Das Kunstwerk solle zeigen, „dass die Preisträgerin eine aus dem Kreis der vielen Ehrenamtlichen in unserer Stadt ist“, richtete sich Dr. Konukiewitz auch an die anderen der knapp 40 anwesenden Ehrenamtlichen. „Jede und jeder von Ihnen engagiert sich auf ihre oder seine eigene Art, die eine vielleicht ein bisschen mehr, der andere ein bisschen weniger. Aber alle gemeinsam tragen Sie durch ihr Ehrenamt dazu bei, Delmenhorst lebens- und liebenswert zu machen.“ Als Dank erhielten sie alle persönliche Urkunden sowie als kleine Aufmerksamkeit der Stadt eine Delmenhorst-Tasse.

Zuvor war der Bürgermeister unter anderem bereits drauf eingegangen, wie gerade auch die Ehrenamtlichen sich immer wieder neuen Herausforderungen stellen. Das habe sich in diesem Jahr ganz besonders nach dem russischen Überfall auf die Ukraine gezeigt. In dem Zusammenhang erwähnte er nicht nur die gezielte Flüchtlingshilfe, sondern auch, wie ehrenamtliche Kräfte die Integration auf vielfältige Weise „ganz selbstverständlich und quasi nebenbei“ unterstützten.

Beispiele dafür konnte das Publikum selbst live erleben: Beim Rock’n’Roll Club Delmenhorst, der mit verschiedenen Darbietungen zum Programm beitrug, tanzte unter anderem ein erst vor Kurzem hier angekommenes Mädchen aus der Ukraine ein Solo, und ein russisch-bulgarisches Paar setzte mit einem Boogie-Woogie leicht nostalgisch angehauchte Akzente.

Zur Unterhaltung trug außerdem das Duo Milou bei. Nach dem offiziellen Programm begleiteten Gisela Fischer (Akkordeon) und Karin Christoph (Geige) auch den Ausklang des Abends. Bei einem kleinen Imbiss nutzten viele Gäste die Gelegenheit noch zum zwanglosen Austausch in der Markthalle.


14. Oktober 2022 – uw

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