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Pressemitteilung - 18. Mai 2018

Erfolgreiche Blindgänger-Entschärfung

Der Blindgänger im Stadtosten ist am Freitag um 13.49 Uhr erfolgreich entschärft worden. Es handelte sich um eine amerikanische Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg. Der Sprengkörper mit einem Gewicht von fünf Zentnern verfügte über zwei Zünder. Diese wurden abgetrennt und kontrolliert gesprengt. Der eigentliche Bombenkörper wurde abtransportiert und wird an anderer Stelle unschädlich gemacht.

„Nach Einschätzung des Sprengmeisters wären bei einer Detonation die Splitter 1000 Meter weit geflogen. Wenn du so ein Ding abkriegst, bist du tot“, sagte Oberbürgermeister Axel Jahnz nach dem erfolgreichen Abschluss der Entschärfung. „Der Sprengmeister hat den Evakuierungsbereich also genau richtig angesetzt.“

Um 7 Uhr war mit vorbereitenden Maßnahmen im Evakuierungsbereich Stickgras/Langenwisch begonnen worden. Eine halbe Stunde später nahm die Technische Einsatzleitung ihre Arbeit auf und führte die Einsatzkräfte zusammen. Die betroffenen Straßen waren ab 8 Uhr gesperrt. Von 8 bis 9 Uhr wurden mit Lautsprechern Warndurchsagen in dem gesamten Bereich gemacht.

Von den sechs zuvor bekannt gegebenen Sammelstellen wurden Menschen, die keine eigene Transportmöglichkeit hatten, ab 8.15 Uhr mit Bussen zu den eingerichteten Betreuungsstellen gefahren. Ab 8.30 wurden auch die Bewohner des Seniorenheims „Haus am Park“ mit gesonderten Fahrzeugen teils in andere Senioreneinrichtungen und teils in die Betreuungsstellen gebracht, wo sich das vertraute eigene Personal um sie kümmerte.

Menschen, die zuvor über das Bürgertelefon Hilfebedarf angemeldet hatten, wurden ab 9 Uhr direkt im Evakuierungsbereich abgeholt. Um 9.15 Uhr wurde mit einer Kontrolle von Haus zu Haus begonnen. Sie sollte sicherstellen, dass niemand in dem Bereich verblieben war. Abschließend kreiste auch noch ein Hubschrauber über dem Stadtteil, ehe der Kampfmittelräumdienst sich an die eigentliche Entschärfung machte.

Parallel zur laufenden Evakuierung hatten die Experten bereits um 8.30 Uhr mit vorbereitenden Maßnahmen an der Fundstelle des Blindgängers begonnen. Der Verdacht auf eine nicht detonierte Fliegerbombe hatte sich bei vorbereitenden Routineuntersuchungen für eine Baustelle ergeben und bei einer gezielten Überprüfung weiter erhärtet. Die Stadt hatte seit Dienstagmittag Kenntnis von dem Fund.

Der Evakuierungsbereich mit einem Radius von rund 1000 Metern reichte im Norden bis knapp über die Heidkruger Bäke hinaus, im Süden knapp über die Syker Straße hinaus, im Westen knapp über die Kieler Straße hinaus und im Osten bis zum Iprumper Dorfweg. Von der Evakuierung waren etwa 5000 Menschen betroffen. In dem Bereich befinden sich unter anderem ein Seniorenwohnheim, zwei Grundschulen, zwei Kindertagesstätten und ein Jugendhaus.

Nach der Entwarnung wurden die Straßensperren zügig wieder aufgehoben. Ab dem späten Mittag konnten die Menschen in ihre Häuser zurückkehren. Auch für den Rückweg standen selbstverständlich Helfer und Transportmittel zur Verfügung.

Die erwarteten Verkehrsbehinderungen aufgrund der umfangreichen Straßensperrungen hielten sich letztlich in Grenzen. Die Polizei lobte „das vorbildliche Verkehrsverhalten“ der Bürger – sie hätten den Evakuierungsbereich weiträumig umfahren, viele sogar gleich auf das Auto verzichtet. Die letzten Straßen unmittelbar um den Fundort sowie im Bereich des Seniorenheims wurden gegen 16 Uhr freigegeben.

Der Bahnverkehr zwischen Delmenhorst und Bremen war in der heißen Phase vom frühen Mittag bis zur Entwarnung in beide Richtungen vollständig eingestellt. Während der ersten Evakuierungsphase ab 8 Uhr waren die Züge noch durchgefahren und hatten lediglich den Halt am Bahnhof Heidkrug ausgelassen.

Insgesamt sorgten rund 230 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei und Hilfsorganisationen sowie 30 zivile Helfer für einen reibungslosen Ablauf. Eingebunden waren rund 60 Einsatzfahrzeuge, darunter zehn Reisebusse für den Transport der Evakuierten.

Sprengmeister Hans Mohr bewertete die Vorbereitung seitens der Stadt und der Einsatzkräfte als sehr gut. Dem schloss sich Oberbürgermeister Axel Jahnz an. „Es ist alles ruhig und geordnet verlaufen. Ich bedanke mich ganz herzlich bei allen Beteiligten. Das sind die Evakuierten und alle, die dazu beigetragen haben, dass wir heute so ein gutes Ergebnis haben. Damit meine ich die Hauptamtlichen und die Ehrenamtliche, sie dürfen nicht vergessen werden.“


Nr. 250|18 - msr

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